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Vertiefende Informationen zur Therapieanpassung mit Accu-Chek Insight mit DBLG1.

Die Tages-Gesamt-Insulindosis (auch Total daily dose = TDD genannt) entspricht dem Insulinbedarf der Patient:innen über 24 Stunden. Die TDD wird bei Start mit dem AID-System Accu-Chek Insight mit DBLG1 vom Algorithmus verwendet, um eine stündliche Basalrate und den durchschnittlichen Insulinbedarf zu den Mahlzeiten zu berechnen.

Durch die Analyse der Glukoseverläufe werden über mehrere Wochen die individuelle Insulinsensitivität erlernt und die postprandialen Glukoseverläufe verbessert. Der Algorithmus passt sich den Nutzer:innen immer mehr an.

Je mehr die Start-TDD dem tatsächlichen täglichen Insulinbedarf entspricht, desto einfacher kann der Algorithmus Muster im Glukoseverlauf erkennen und sich anpassen. Dies führt in der Regel zu optimalen Startbedingungen bei Accu-Chek Insight mit DBLG1. In den ersten 4 bis 6 Wochen können dann lediglich noch kleinere Anpassungen notwendig sein, z. B. bei Mahlzeiten durch die Aggressivitätsfaktoren.

Manchmal kann es vorkommen, dass die TDD trotz guter Vorbereitung nicht zu einem optimalen Glukoseverlauf führt. Dies zeigt sich meist schnell durch ein wiederholtes Auftreten von Hypo- und/ oder Hyperglykämien am Tag. Hier lohnt es sich, die TDD bereits 3 bis 4 Tage nach Initialisierung anzupassen. Mehr Hinweise dazu finden Sie in unserer Broschüre Beispiele für Praxisteams.

Durch veränderte Lebensbedingungen bzw. eine verbesserte Stoffwechseleinstellung kann eine Anpassung der TDD auch im Verlauf der Nutzung von Accu-Chek Insight mit DBLG1 notwendig sein. Durch Änderung der TDD wird das langfristige Lernen des Algorithmus zurückgesetzt. Eine stabile Stoffwechsellage erleichtert das Lernen und der Algorithmus passt sich schnell wieder an die Nutzer:innen an.

Aufteilung Tages-Gesamt-Insulindosis

Zu Beginn teilt der Algorithmus die TDD zu 50% auf die Basalrate und zu 50% auf die Abdeckung von Kohlenhydraten der Mahlzeiten auf.

Beispiel 1:

TDD = 48 I.E. und tägliche durchschnittliche Kohlenhydrataufnahme = 190 g

Anhand der eingehenden Glukosewerte wird die Basalrate kontinuierlich an den aktuellen Insulinbedarf angepasst, steigende Glukosewerte werden mit Mikroboli zum Zielwert hin korrigiert und das Kohlenhydrat-Insulin-Verhältnis wird durch das langfristige Lernen individuell optimiert.

Beispiel 2:

TDD = 28 I.E. (7 I.E. Basal & 7 I.E. für jede Hauptmahlzeit) und tägliche durchschnittliche Kohlenhydrataufnahme = 200 g (50 g Frühstück - 80 g Mittagessen - 70 g Abendessen)

Wenn der Glukoseverlauf insgesamt nicht zufriedenstellend ist, kann eine Anpassung der TDD schneller zu optimalen Ergebnissen führen als die Anpassung über die Aggressivitätsfaktoren.

Durch die Aggressivitätsfaktoren können bei insgesamt zufriedenstellendem Glukoseverlauf einzelne Bereiche optimiert werden.

Bei einer Erhöhung der Aggressivitätsfaktoren (über 100%) wird mehr Insulin in dem jeweiligen Bereich abgegeben, bei Verringerung (unter 100%) weniger. Dadurch wird der Glukosespiegel schneller oder langsamer zum Glukosezielwert hin gesenkt.

Mehr Hinweise und Beispiele zum Einsatz von Aggressivitätsfaktoren finden Sie in unserer Beispiele für Praxisteams.

Bei starken Glukoseschwankungen sollte auch an die Hypoglykämie-Schwelle gedacht werden. Falls Hyperglykämien und nachfolgende Hypoglykämien nach der Einnahme von Notfall-Kohlenhydraten entstehen, sollten die Hypoglykämie-Schwelle und der Glukosezielwert überprüft werden.
In der Regel ist eine Hypoglykämie-Schwelle von 70 mg/dl bzw. 3,9 mmol/l für die meisten Patient:innen ausreichend, da das oberste Gebot des Algorithmus die Hypoglykämie-Vermeidung ist und hier bereits vorausschauend die Insulinabgabe unterbrochen und frühzeitig Notfall-Kohlenhydrate empfohlen werden.
Hat man eine Hypoglykämie-Schwelle z. B. bei 80 mg/dl bzw. 4,4 mmol/l eingestellt, so werden bereits bei 100 mg/dl bzw. 5,6 mmol/l und sinkendem Glukosespiegel Notfall-Kohlenhydrate empfohlen. Diese können bei einem Glukosespiegel um die 100 mg/dl bzw. 5,6 mmo/l eine nachfolgende Hyperglykämie auslösen und durch die darauffolgende Korrektur mit Mikroboli wieder Hypoglykämien hervorrufen.
Zudem können eine hohe Hypoglykämie-Schwelle von z. B. 80 mg/dl und ein gleichzeitig niedriger Glukosezielwert von z. B. 100 mg/dl dazu führen, dass sich der Algorithmus bei der Erreichung des Glukosezielwerts selbst durch die frühzeitige Empfehlung von Notfall-Kohlenhydraten “ausbremst” und diesen nicht erreicht.

 

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