Interpretation des AGP-Berichts

In diesem Artikel erfahren Sie, welche Funktionen Ihr ambulantes Glukoseprofil umfasst, was Sie daraus ableiten können und wie Sie sie nutzen können.

Was ist der AGP-Bericht?

Wie das Armaturenbrett eines Autos bietet der AGP-Bericht (AGP = ambulantes Glukoseprofil) einen Überblick über alle relevanten CGM-Glukosedaten.

Der AGP-Bericht fasst die Daten in einer standardisierten Übersicht zusammen, die mehrere Elemente enthält:

  • eine tägliche durchschnittliche Zusammenfassung des Glukoseprofils aus mehreren Tagen (mindestens 7 Tage, idealerweise 14 oder mehr)
  • Glukoseprofile einzelner Tage
  • Glukosestatistiken und -zielwerte (Zeit im Zielbereich, Anteil der Zeit, in der die CGM aktiv war, durchschnittlicher Glukosewert, Glukose-Management-Indikator [GMI])

Anteil der aktiven Zeit

Der Anteil der aktiven Zeit ist die Zeit, in der Ihr CGM-Gerät während des im AGP-Bericht abgebildeten Zeitraums tatsächlich Daten erfasst hat. Wenn Sie beispielsweise für die Analyse einen Zeitraum von zwei Wochen wählen, aber Ihr CGM-Gerät nur in einer dieser Wochen verwendet haben, liegt der Wert bei 50 %. Für eine aussagekräftige statistische Analyse ist ein Mindestwert von 70 % aktiver Zeit erforderlich1

GMI2

Mithilfe des Glukose-Management-Indikators (GMI) lässt sich der aktuelle HbA1c-Wert abschätzen. Der Wert wird aus den Glukosewerten berechnet, die in den letzten 14 Tagen mit dem CGM-Gerät gemessen wurden.

Denken Sie daran, dass der im Labor gemessene HbA1c-Wert den durchschnittlichen Glukosespiegel der letzten drei Monate anzeigt. Der HbA1c-Wert gibt Auskunft darüber, wie viel Glukose sich am Hämoglobin in Ihren roten Blutkörperchen anlagert. Je höher der durchschnittliche Glukosewert, desto mehr Glukose ist an die roten Blutkörperchen gebunden und desto höher ist der HbA1c-Wert.

Der tatsächlich gemessene HbA1c-Wert kann aufgrund individueller Faktoren wie der Lebensdauer Ihrer roten Blutkörperchen oder der Bindung der Glukose an die roten Blutkörperchen leicht abweichen.

Durchschnittlicher Glukosewert (Mittelwert)

Die Glukoseschwankung gibt den Bereich an, in dem Ihre Glukosewerte während der Messung liegen. Eine geringe Schwankung (weniger als 36 %) ist wünschenswert, da sie bedeutet, dass keine Extremwerte vorliegen.

Zusammenfassung des Glukoseprofils

Die täglichen Glukoseprofile der letzten 14 Tage werden zu einem Bild kombiniert, das den Zeitraum von 24 Stunden darstellt.

Der Zielbereich (normalerweise 3,9–10 mmol/L1) ist der grüne Bereich, der durch grüne Linien begrenzt ist.

Die fette Mittellinie gibt den Median an: Die Hälfte der gemessenen Werte liegen über und die andere Hälfte unter dieser Linie.

Das dunklere Band um die Mittellinie repräsentiert 50 % aller Glukosewerte.

20 % der Glukosewerte liegen jeweils in den beiden helleren Bereichen.

Und schließlich liegen jeweils 5 % aller Glukosewerte über und unter der gepunkteten Linien (selbst wenn die Grafik außerhalb dieser Grenzen nicht schattiert ist).

Ihr Glukoseprofil sollte:

 - innerhalb des grünen Zielbereichs liegen

- so schmal wie möglich sein

 - so flach wie möglich sein

Das dunklere Band um die Mittellinie repräsentiert 50 % aller Glukosewerte.

Jedes Feld zeigt die Glukosewerte eines Einzeltages. Der grün hinterlegte Bereich steht wieder für den Zielbereich. Niedrige Glukosewerte werden rot und hohe Glukosewerte gelb dargestellt. Es ist leicht zu erkennen, ob es einen Zusammenhang zwischen Ihren sehr niedrigen oder sehr hohen Glukosewerten und einem speziellen Ereignis oder einer bestimmten Empfindung gibt.

Zweck des AGP-Berichts

Der AGP-Bericht liefert Informationen zur Qualität Ihrer Glukosekontrolle. Er kann Sie und Ihr Diabetes-Team dabei unterstützen, bei Bedarf notwendige Schritte zur Verbesserung Ihrer Glukosekontrolle zu ergreifen.

§ Haftungsausschluss: Bevor Sie anhand der unten stehenden Empfehlungen weitere Maßnahmen ergreifen, besprechen Sie dies mit Ihrem Diabetes-Team. Die Glukosezielwerte hängen von persönlichen Gesundheitsfaktoren ab und können von den angegebenen Werten abweichen.

Wie wird der AGP-Bericht verwendet?3

Gehen Sie den AGP-Bericht systematisch durch, um die Informationen optimal nutzen zu können

Prüfen Sie, ob Sie eine ausreichende Datenmenge für eine aussagekräftige Analyse haben

Sie müssen Ihr CGM-Gerät für eine gewisse Zeit tragen, damit es ausreichend Daten erfassen kann, um eine fundierte Analyse zu ermöglichen. Überprüfen Sie zu diesem Zweck den Anteil der aktiven Zeit Ihres CGM-Geräts. Die aktive Zeit sollte mindestens 70 % betragen.4.

Ermitteln Sie, ob und worauf Sie Ihre Aufmerksamkeit richten müssen

In der Zusammenfassung des Glukoseprofils werden alle Glukosewerte der letzten 14 Tage (oder eines anderen ausgewählten Zeitraums) visuell zusammengefasst und mit Zielbereichen angezeigt. Zu hohe oder zu niedrige Glukosewerte, die wiederholt zu einer ähnlichen Tageszeit auftreten (z. B. häufig zu hohe Glukosewerte nach einer Mahlzeit oder zu niedrige Glukosewerte am frühen Morgen), sind leicht erkennbar.

  • Sind Ihre Glukosewerte zu lange niedrig? Sehen Sie sich Ihre Glukosestatistiken an, um mehr über Ihre Zeit mit niedrigen Glukosewerten unterhalb des Zielbereichs zu erfahren. Ziel ist es, dass die Werte so wenig Zeit wie möglich (weniger als 4 %) im Bereich für niedrige Glukosewerte (unter 3,9 mmol/L) und weniger als 1 % der Zeit bei 3 mmol/L liegen.1 Sie können leicht feststellen, wann Ihr Problem im Laufe eines Tages auftritt, indem Sie sich das durchschnittliche tägliche Glukoseprofil ansehen: Wenn die untere gepunktete Linie (die 5 % Ihrer Glukosewerte darstellt) die untere Grenze Ihres Zielbereichs überschreitet, bedeutet dies, dass Ihre Werte derzeit zu lange im niedrigen Bereich liegen.
  • Sind Ihre Glukosewerte zu lange hoch? 
    Ziel ist es, dass die Werte weniger als 25 % der Zeit über dem oberen Zielbereich (10 mmol/L) liegen.
    Um die Tageszeit zu ermitteln, zu der das Problem auftritt, sehen Sie sich die obere Grenze des dunkleren Bereichs des durchschnittlichen täglichen Glukoseprofils an. Diese Linie repräsentiert 25 % Ihrer Glukosewerte und sollte idealerweise nicht die obere Grenze Ihres Zielbereichs überschreiten.

Welche Elemente enthält der AGP-Bericht?