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Ob spontan eine Runde Laufen, wechselnde Arbeitszeiten, am Wochenende ausschlafen oder sich zwischendurch mal etwas gönnen – mit der Insulinpumpentherapie lässt sich mehr Flexibilität im Diabetesalltag erreichen . Wie das mit der Pumpe genau funktioniert und welche Vorteile eine Insulinpumpe gegenüber der Therapie mit der Spritze oder dem Pen hat, erfahren Sie hier.
Spritzen vs. Pumpen
Die Insulintherapie mit Pens oder Spritzen schränkt im Alltag häufig ein: Bei der sogenannten intensivierten konventionellen Insulintherapie (ICT) muss mehrmals täglich Insulin verabreicht werden. Der Grundbedarf (Basalrate) wird hier über das langsam wirkende Verzögerungsinsulin abgedeckt. Zusätzlich wird ein kurzfristig erhöhter Insulinbedarf (Bolus), beispielsweise zu den Mahlzeiten, über die Gabe von schnell wirksamen Insulin ausgeglichen. Insgesamt sind also circa 4 bis 6 Injektionen am Tag notwendig. Das bedeutet wenig Flexibilität und viel Planung.
Im Gegensatz dazu entfällt bei der Insulinpumpentherapie (kontinuierliche subkutane Insulin-Infusion – CSII) das mehrmals tägliche, häufig auch sehr unangenehme Pieksen mit einer Pennadel. Ohne lästige Injektionen können Insulinpumpenträger viele Dinge in ihrem täglichen Leben spontaner und unabhängiger gestalten.
Wie funktioniert das mit der Pumpe?
Bei gesunden Menschen gibt die Bauchspeicheldrüse ständig kleine Mengen Insulin in den Blutkreislauf ab, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Die Menge des abgegebenen Insulins hängt von der individuellen biologischen Uhr ab und wird von verschiedensten Faktoren wie z.B. physischer Aktivität, Stoffwechsel, Stress und Krankheit, aber auch der Mahlzeitengröße beeinflusst.
Bei der Insulinpumpentherapie wird kontinuierlich schnell wirkendes Insulin an den Körper abgegeben. Auf diese Weise wird der Grundbedarf an Insulin ausschließlich über kurz- wirkendes Insulin gedeckt. Im Abstand von wenigen Minuten werden von der am Körper getragenen Insulinpumpe kleine Mengen von schnellwirksamem Insulin abgegeben. Diese Mengen können beispielsweise stündlich anders dosiert sein (Basalratenprofil), um den individuellen Bedarf an Insulin bestmöglich abzubilden. Zu den Mahlzeiten und zur Blutzuckerkorrektur zwischendurch kann kurzfristig Insulin als Bolus abgegeben werden.
Medizinische Indikationen für die Insulinpumpentherapie bei Typ-1
Eine Insulinpumpentherapie kann bei Menschen mit Typ-1-Diabetes in Frage kommen, wenn
Zusätzlich muss eine ICT beherrscht werden (zur Sicherheit z.B. bei Defekt der Pumpe) und die Anbindung an eine qualifizierte Diabeteseinrichtung und Schulung sichergestellt sein.
Vorteile einer Insulinpumpentherapie
Einer der größten Vorteile der Insulinpumpentherapie: Es muss nicht mehrmals täglich Insulin injiziert werden, sondern in der Regel nur alle zwei bis drei Tage das Infusionsset gewechselt werden – je nach Material. So erspart man sich hunderte Einstiche, Jahr für Jahr. Weitere Vorteile der Insulinpumpentherapie sind:
Bessere Blutzuckereinstellung
Mit Hilfe einer Insulinpumpe kann die kontinuierliche Freisetzung von Basalinsulin aus der Bauchspeicheldrüse besser nachgeahmt werden als bei der intensivierten Insulintherapie mit Pen oder Spritze. Durch die individuelle Anpassung der Insulinzufuhr an den tageszeitlich bedingt schwankenden Insulinbedarf kann das Risiko von Hyper- und Hypoglykämien vermindert werden. Auf lange Sicht bedeutet das weniger diabetesbedingte Spätschäden. Und auf kurze Sicht wird es Ihnen einfach besser gehen: Unter- bzw. überzuckerungsbedingte Symptome wie Müdigkeit, Übelkeit, Kopfschmerzen, Magenprobleme etc. können dadurch minimiert werden.
Mehr Flexibilität im Alltag
Ohne größere Vorbereitung Sport treiben: Die Basalrate lässt sich individuell absenken und an ihr Leben anpassen. In stressigen Zeiten, in denen die Blutzuckerwerte tendenziell höher sind, können Sie durch eine temporär höhere Basalrate gegensteuern. So können Sie auch leistungsfähig sein, wenn Stress und unregelmäßige Arbeitszeiten Ihren Tagesablauf erschweren.
Schlafen, wann Sie möchten
Sie können ins Bett gehen, wann Sie möchten und in Ruhe ausschlafen. Die Pumpe berücksichtigt durch die einstellbaren Basalratenprofile den schwankenden und individuell verschiedenen Insulinbedarf bei Nacht. Durch die kontinuierliche Insulinzufuhr können frühmorgendliche Erhöhungen der Blutzuckerwerte ausgeglichen werden. So müssen Sie nicht extra aufstehen, um sich Insulin zu spritzen.
Diabetes Management leicht gemacht
Vergessen Sie Stift und Papier – mit einen Accu-Chek Insulinpumpensystem haben Sie Ihr elektronisches Tageburch immer und überall zur Hand. Messwerte und Insulinabgaben werden mit Uhrzeit und Datum automatisch gespeichert. So haben Sie und Ihr Arzt einen vollständigen Überblick über Ihre Diabetes-Therapie.
Vorteile für Babys, Kinder und Jugendliche
Kleine Kinder und Säuglinge haben häufig einen sehr geringen Grundbedarf an Insulin. Anders als manche Pens kann eine Pumpe diesen decken, denn sie kann kleinste Mengen an Insulin abgeben. Auch den häufig schwankenden Insulinbedarf während der Pubertät können die variablen Basalprofile besser abdecken. Toben, Spielen und spontane Snacks sind mit der Pumpe kein Problem. Die durchdachte Menüführung macht die Bedienung sprichwörtlich kinderleicht.
Die Schwangerschaft komfortabler gestalten
Im Laufe der Schwangerschaft und nach der Geburt ändert sich der Insulinbedarf mehrmals. Durch die variablen Basalratenprofile ist eine Anpassung an den tatsächlichen Bedarf einfach möglich. Die Insulinpumpe kann darüber hinaus helfen, Blutzuckerschwankungen durch schwangerschaftsbedingte "Heißhungerattacken" und morgendliche Übelkeit in den Griff zu bekommen.
Neben den rein medizinischen Aspekten gibt es auch eine Reihe von anderen individuellen Gründen und Faktoren, die für oder gegen eine Insulinpumpentherapie sprechen können. Nehmen Sie sich Zeit und überlegen Sie, was für Sie und Ihren Alltag die beste Lösung darstellt. Sie können die individuellen Vor- und Nachteile der jeweiligen Insulintherapie auch in Ruhe mit Ihrem Arzt oder Diabetologen besprechen.