In beiden Fällen spielen Ketonkörper eine wichtige Rolle.2 Dazu zapft die Leber zunächst die körpereigenen Fettreserven an und gibt die Partikel anschließend für eine schnelle Energiegewinnung frei. Das passiert immer dann, wenn dem Körper gerade keine Glukose aus Kohlenhydraten zur Verfügung steht. Dazu kommt es zum Beispiel, wenn man bewusst die Zufuhr von Kohlenhydraten reduziert – Stichwort Low-Carb-Ernährung. Gleiches passiert, wenn über eine längere Zeit gar nichts gegessen wird: zum Beispiel nachts oder beim Fasten zieht der Körper seine Energie auch aus Ketonkörpern. Dabei bleiben Reste übrig, die der Mensch in Form von Azeton mit dem Urin ausscheidet. Diese Art der Energieversorgung bezeichnen Fachleute als Ketose. Sie ist in der Regel völlig natürlich und harmlos. Manchmal riecht der Atem während der Ketose etwas nach Azeton. In der Anfangsphase einer Ernährungsumstellung treten mitunter Kopfschmerzen auf, da der Körper sich erst einmal an die geänderte Energieversorgung gewöhnen muss.
Tatsächlich mehren sich inzwischen auch in der Ärzteschaft die Stimmen, die sich auch und gerade bei Diabetes für eine kohlenhydratreduzierte oder gar ketogene Ernährung aussprechen.3 Sie verweisen darauf, dass Typ-2-Diabetiker:innen durch eine kohlenhydratreduzierte Ernährung besser abnehmen und weniger Diabetes-Medikamente brauchen. Manche von ihnen brauchen sogar überhaupt keine Insulinzufuhr mehr. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich auch ihre Blutfette nach einer Ernährungsumstellung normalisieren. Betroffene, die einen Herzinfarkt hinter sich haben, können durch ketogene Ernährung ebenfalls zu einer verbesserten Herzfunktion beitragen.4 Somit stellt dieKetose für Befürworter von ketogener Ernährung einen wünschenswerten sowie gesundheitsförderlichen Zustand dar.
Wichtig: Eine Umstellung der Ernährung kann bei Menschen mit Diabetes zu Stoffwechselinstabilitäten führen, wodurch sie ihre Medikation anpassen müssen. Besprechen Sie deshalb das Vorgehen mit Ihrem Diabetes-Team.