Tipps zum Schwimmen mit Diabetes

Die Sonne brennt auf Ihrem Kopf und der Asphalt klebt förmlich an den Sandalen? Dann nichts wie raus an den See oder ins Freibad! Schwimmen tut gut – in jedem Alter und auf jedem Fitnesslevel. Hier gibt's Anregungen, wie Sie diesen Sommer zur echten Wasserratte werden.

Schwimmen mit Diabetes: Mann springt in Badesee.

Diabetes-Equipment sicher mitnehmen

Packen Sie die Badehose ein! Mit einer Runde Schwimmen gönnen Sie Ihrem Körper ein besonders gesundes Workout: Das Herz-Kreislaufsystem wird trainiert und die Muskeln gestärkt, ohne dabei die Knochen oder Gelenke zu stark zu belasten. Besonders für Sport-Einsteiger:innen eignet sich die Bewegung im nassen Element also hervorragend, um schonend, aber effektiv Fitness aufzubauen.

Während Sie Handtuch, Badesachen und Sonnencreme einpacken, stellt sich natürlich die Frage: Wie bringt man das Diabetes-Equipment unter, damit es den Badesee oder das Freibad unbeschadet übersteht? Messgerät, Teststreifen, Insulinpumpe und Insulinvorrat sollten nicht direkt der Sonne ausgesetzt sein. Bewahren Sie am besten alles zusammen in einer dafür geeigneten kleinen Kühltasche oder -box auf und achten Sie darauf, dass keines der Utensilien direkt mit den Kühlelementen in Verbindung kommt. Achten Sie unbedingt auf die angegebenen Temperaturbereiche und Lagerungsbedingungen für Ihre Diabetes-Produkte und Arzneimittel. Auf der Liegewiese empfiehlt sich ein schattiges Plätzchen nicht zu weit vom Wasser entfernt, sodass Sie bei Bedarf schnell an Ihr Messgerät und Ihren Vorrat an Sport-KEs kommen. Wenn Sie Ihr Messgerät und Ihren KE-Vorrat mit an den Wasserrand nehmen möchten, sollten Sie beides am besten wasserdicht verpacken (zum Beispiel in einem Tütchen mit Zip-Verschluss) und nicht direkt in die Sonne legen. Tipp: Breiten Sie ein leicht feuchtes Handtuch über die wasserfest verpackten Utensilien aus, das hält kühl und schattig.

Wie gut ist Ihr Hypo-Detektor?

Der Widerstand, gegen den man im Wasser anschwimmt, ist ungefähr 14-mal so hoch wie der Luftwiderstand bei sportlichen Aktivitäten an Land. Das bedeutet: Schwimmen verbraucht viel Energie. Da der Körper vom Wasser gekühlt wird, ist diese Anstrengung zwar weniger spürbar – der Blutzuckerspiegel sinkt jedoch genauso ab wie beim Sport auf dem Trockenen. Anzeichen einer Unterzuckerung wie Zittern oder Schwitzen lassen sich im Wasser möglicherweise nicht so leicht bemerken! Deshalb sollten Sie den Blutzuckerspiegel besonders als Schwimm-Einsteiger:in aufmerksam beobachten und nicht zu weit vom Ufer oder Schwimmbeckenrand entfernt Ihre Runden ziehen. Halten Sie Sport-KEs in Form von Traubenzucker oder Fruchtsaft am Wasserrand bereit und messen Sie vor dem Loslegen: Startklar ist man mit Werten zwischen 150 und 180 mg/dl. Nach etwa 15 Minuten sollten Sie noch einmal nachkontrollieren und gegebenenfalls eine kleine Pause einlegen. Tipp: Achten Sie beim Blutzuckermessen darauf, dass Ihre Hände trocken sind – Wasser kann das Messergebnis verfälschen.

Ein Tag am See – mit Insulinpumpe?

Viele Insulinpumpen werden ab Werk wasserdicht geliefert – doch durch den täglichen Gebrauch können kleinste, nicht auf Anhieb sichtbare Risse entstehen, die einen Wassereintritt ermöglichen und die Insulinpumpe beschädigen. Falls Sie auf Nummer sicher gehen möchten, sollten Sie also die Pumpe vor dem Schwimmen ablegen. Die Kanüle kann dabei am Körper bleiben, geschützt durch ein wasserdichtes Katheterpflaster. Durch das Schwimmen ist der Insulinbedarf ohnehin deutlich geringer, sodass das Ablegen für einen kurzen Zeitraum meist unproblematisch ist.

Wenn Sie einen ganzen Tag am See oder im Freibad verbringen, können Sie die Pumpe in den Schwimmpausen einfach wieder ankoppeln. Besprechen Sie am besten mit Ihrem Diabetes-Team, wie Sie Ihre Insulintherapie an einem solchen Tag anpassen sollten.

Und dann: Ab ins Wasser!