Was lässt sich bei einer Unterzuckerung tun?
Sich durch erste Symptome andeutende Hypoglykämien und generell leichte Formen von Unterzuckerungen lassen sich in der Regel gut behandeln. Kommt es jedoch zu einer schweren Hypoglykämie, sind die Betroffenen auf fremde Hilfe angewiesen. Bei Bewusstlosigkeit ist umgehend ein:e Notärzt:in zu verständigen, da es sich um einen Notfall handelt. Lesen Sie im Folgenden, was Sie tun können, um die Symptome zu bekämpfen und starke Unterzuckerungen zu vermeiden.
Schnelle Hilfe bei Unterzuckerung
Ein niedriger Blutzucker kann sehr plötzlich auftreten. Bei Verdacht auf eine Hypo sollten insbesondere Menschen mit Diabetes sofort handeln. Liegen leichte Unterzuckungen vor, helfen folgende Schritte:
- Nehmen Sie rasch schnell wirkenden Zucker zu sich. Gut geeignet sind zum Beispiel 1 Glas Fruchtsaft oder Limonade (keine Light-Getränke), Flüssigzucker aus der Apotheke, 2 bis 4 Traubenzuckerplättchen oder eine kleine Handvoll Gummibärchen.2 Etwa 20 bis 25 Gramm sollten es für eine schnelle Wirkung sein.3
- Messen Sie nach 15 Minuten Ihren Blutzuckerspiegel. Liegt der Wert unter 60 mg/dl (3,3 mmol/l), sollten Sie nochmals bei genannten Lebensmitteln zugreifen.2
- Essen Sie anschließend eine Mahlzeit oder einen Snack mit länger wirksamen Kohlenhydraten, beispielsweise Kartoffeln, Brot oder Reis.
Ohne rechtzeitige Gegenmaßnahmen kann sich aus einer milden Hypoglykämie schnell eine schwere Unterzuckerung entwickeln. Achten Sie deshalb auf Symptome und handeln Sie rechtzeitig.
Langfristige Maßnahmen bei Hypoglykämien
Menschen mit Diabetes sollten stets ein Glukagon-Notfallset bei sich tragen. Damit können Angehörige schnell auf eine Hypo reagieren, indem sie 1 Milligramm des Insulingegenspielers unter die Haut spritzen (in Fett- oder Muskelgewebe).3 So steigt der Blutzuckerspiegel innerhalb von kurzer Zeit an. Tritt dadurch keine Besserung der Symptome auf, sollten Sie den Notruf 112 wählen. Das gilt insbesondere auch bei Bewusstlosigkeit der betroffenen Person.
Moderne Diabetes-Technik kann außerdem dazu beitragen, dass es seltener zu kritischen Unterzuckerungen und damit auch zu Störungen der Hypoglykämie-Wahrnehmung kommt. So erleichtert eine Insulinpumpentherapie die Anpassung der individuellen Basalrate (Grundbedarf an Insulin), sodass unter anderem nachts seltener Unterzuckerungen auftreten.
Mehr zur Insulinpumpentherapie
Auch Systeme, die beim Erreichen eines kritischen Schwellenwerts Alarm schlagen, können die Häufigkeit von Hypoglykämien deutlich senken. Es gibt zudem Hinweise darauf, dass die Nutzung von Diabetes-Technik die Wahrnehmung von Unterzuckerungen womöglich verbessert.6
Kontrollieren Sie deshalb regelmäßig Ihre Blutzuckerwerte mit einem Blutzuckermessgerät wie Accu-Chek Guide. Sind diese zu niedrig, können Sie gezielt dagegen vorgehen und schwere Hypos bei bestehendem Diabetes verhindern.
Sprechen Sie in jedem Fall mit Ihrem Diabetes-Team, wenn bei Ihnen eine Hypoglykämie auftritt. So können Sie gemeinsam die Ursachen ergründen und besprechen, was bei Unterzuckerungen zu tun ist.