Petersilie, Rosmarin & Co.: Pflanzenstoffe bei Typ-2-Diabetes

Der Frühling ist die perfekte Zeit, um einen Kräutergarten anzulegen: Neben viel Bewegung an der frischen Luft besitzen Kräuterbeete einen weiteren, ganz besonderen Vorteil: Forschende haben Hinweise entdeckt, dass bestimmte Kräuter die Wirkung des Insulins verbessern könnten. Welche das sind und welche natürlichen Wirkkräfte in ihnen stecken, erfahren Sie hier.

Frische Kräuter können bei der Diabetes-Therapie unterstützen.

Gesunde Mahlzeiten bei Diabetes mit Kräutern aus dem Garten

Lässt sich mit Kräutern die Therapie bei Typ-2-Diabetes unterstützen oder das Diabetes-Risiko vermindern? Eine Studie mit verschiedenen Pflanzenstoffen kommt zu dem Ergebnis, dass die natürlichen Inhaltsstoffe bestimmter Kräuter (wie Petersilie oder Rosmarin) genau dieses Potenzial haben könnten – und weitere Untersuchungen deshalb lohnenswert seien.

Neben einer genetischen Veranlagung steht Typ-2-Diabetes oft in Zusammenhang mit ungesunder Ernährung und zu wenig körperlicher Aktivität. Besonders wichtig ist es deshalb, auf einen ausgewogenen Lebensstil zu achten.

Gesundes Essen und genügend Bewegung können oft schon ausreichen, um einen Typ-2-Diabetes in den Griff zu bekommen. Was bietet sich da im Frühling besser an als Gartenarbeit an der frischen Luft? Mit einem Kräuterbeet können Sie gleichzeitig Ihren Ernährungsplan durch frische Zutaten aufwerten. Kräuter aus dem eigenen Garten schmecken nicht nur besonders aromatisch, einige von ihnen haben womöglich blutzuckersenkende Eigenschaften.1

Luteolin & Apigenin: Pflanzliche Insulinverstärker

Wissenschaftler:innen vermuten, dass bestimmte Inhaltsstoffe von Pflanzen positiv auf den Zuckerstoffwechsel wirken und auf diese Weise die Diabetes-Therapie unterstützen könnten.1

Im Fokus stehen vor allem die sekundären Pflanzenstoffe Luteolin und Apigenin, welche unter anderem in Karotten, Paprika und Sellerie enthalten sind – aber auch in Kräutern wie Pfefferminze, Thymian und Rosmarin.1 Sie stehen im Verdacht, die Wirkung des Insulins zu verbessern. Dank dieser anti-diabetischen Wirkung könnten sie helfen, den Blutzuckerspiegel auf ein gesundes Niveau zu senken.1

Gleichzeitig gibt es Hinweise, dass Luteolin und Apigenin den Aufbau und die Einlagerung von Fetten hemmen und deshalb womöglich den Körper bei der Gewichtskontrolle unterstützen.1

Natürliche Blutzuckersenker aus dem Kräutergarten

Und welche Kräuter könnten nun besonders gut helfen?

Pfefferminze enthält nicht nur Luteolin, sondern kann auch bei Magen-Darm-Beschwerden wohltuend sein.1, Besonders beliebt ist Pfefferminze als Tee, aber auch als Soße entfaltet sie ihren unverwechselbaren, frischen Geschmack. Im Garten fühlt sie sich im Halbschatten in einem leicht feuchten Boden besonders wohl.

Auch in Thymian ist der Pflanzenstoff Luteolin enthalten.1 Zudem ist die Pflanze ein echtes Allroundtalent bei Erkältungsbeschwerden.3 Der intensive Geschmack des Thymians ist vor allem in der mediterranen Küche zum Würzen und Verfeinern von Fleisch, Fisch und Soßen beliebt. Die Thymianpflanze mag es sonnig und ist besonders pflegeleicht.

Neben seinem Luteolingehalt ist Rosmarin ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur Verbesserung der Leber- und Gallenfunktion.1, Die stark duftende Pflanze blüht von März bis April und kann das ganze Jahr über geerntet werden. Das einzigartige Aroma eignet sich besonders zur Verfeinerung von Kartoffelgerichten.

Kamille enthält den Pflanzenstoff Apigenin.1 Ihre getrockneten Blüten sind als Tee aufgebrüht sehr wohltuend bei Beschwerden im Magen-Darm-Bereich und helfen zudem gegen Übelkeit. Im Garten gedeiht Kamille besonders gut, wenn sie an einer sonnigen und warmen Stelle gepflanzt wird.

Petersilie gehört zu den beliebtesten Küchenkräutern und wird vielfältig zum Verfeinern von Fleisch, Fisch, Soßen, Suppen, Gemüse und Eierspeisen verwendet. Zusätzlich zu ihren Apigenin-Anteilen enthält Petersilie ätherische Öle und Flavonoide, dank derer sie gegen Blähungen, als Magenmittel und zur Entwässerung eingesetzt wird.1, Sie braucht viel Wasser und zieht ein überwiegend sonniges Plätzchen vor.



Quellen

1 Springer Medizin, Ärzte Zeitung. (2014, 10. September). Ernährungsforschung : Antidiabetische Pflanzenstoffe entdeckt. AerzteZeitung.de. https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Antidiabetische-Pflanzenstoffe-ent….

2 Pahlow, M. (4. Auflage, 2015). Das große Buch der Heilpflanzen: Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Nikol Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg. S. 246-247.

3 ebd. S. 317-319.

4 ebd. S. 262-263.

5 ebd. S. 179-181.

6 ebd. S. 466-467.