Vorbeugung und Behandlung einer Erkältung: So geht’s!
Erkältungen fängt man sich über eine sogenannte Tröpfcheninfektion schnell ein: Erkrankte Personen verteilen beim Husten und Niesen winzige Tröpfchen in der Luft oder auf Gegenstände. Kommen die Erreger dann mit den Schleimhäuten eines gesunden Menschen in Kontakt, gelangen sie in den Körper und lösen die Infektion aus.
Die beste Erkältung ist aber immer noch die, von der Sie ganz verschont bleiben. Das gilt besonders bei Menschen mit Diabetes. Wie beugen Sie einem grippalen Infekt also vor?
Aufgedeckt: Tipps zur Vorbeugung von Erkältungen
Die Gefahr einer Ansteckung können Sie mit ein paar einfachen Hygieneregeln reduzieren. Dazu gehören:2,6
- Händewaschen: Reinigen Sie sich regelmäßig gründlich die Hände – etwa beim Nachhausekommen, nach dem Naseputzen oder Husten und vor dem Essen. Haben Sie unterwegs kein Wasser und keine Seife parat, können Sie auf ein Händedesinfektionsmittel zurückgreifen.
- Abstand: In der Erkältungszeit ist es sinnvoll, größere Menschenmengen zu vermeiden und sich beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln von anderen fernzuhalten. Verzichten Sie auch auf Umarmungen oder Händeschütteln mit erkälteten Personen und bleiben Sie zu Hause, wenn Sie selbst krank und ansteckend sind.
- Hust- und Niesetikette: Nutzen Sie stets ein Einwegtaschentuch, wenn Sie husten oder niesen müssen, und entsorgen Sie dieses unmittelbar danach. Haben Sie keines zur Hand, dann bitte in die Ellenbeuge und nicht in die Hände niesen. Umgekehrt gilt: Achten Sie darauf, sich nicht von erkälteten Personen anhusten oder -niesen zu lassen.
- Lüften: In Innenräumen verringert täglich mehrmaliges Lüften eine möglicherweise bereits bestehende Virenkonzentration in der Raumluft. Heizungsluft kann die Schleimhäute von Nase, Rachen und Augen austrocknen und so eine Angriffsfläche für Erkältungsviren bieten. Auch hier kann Lüften Abhilfe schaffen.
Unerlässlich ist es zudem, das Immunsystem zu stärken. Das geht so:2,6
- Ausreichend Schlaf: Untersuchungen zeigen, dass Personen mit weniger als 7 Stunden Schlaf pro Nacht fast 3 Mal so oft unter einer Erkältung leiden wie Menschen, die täglich über 8 Stunden lang schlafen.
- Stress vermeiden: Wer unter Dauerstress steht (ob im Beruf oder privat), erkältet sich häufiger als andere.
- Genügend Bewegung: Es gibt Hinweise darauf, dass regelmäßige körperliche Aktivität das Risiko für Erkrankungen senkt. Menschen, die regelmäßig 5 Mal wöchentlich Sport treiben, leiden nur an halb so vielen Tagen jährlich an Erkältungen wie Personen, die sich wenig bewegen.
- Ausgewogene Ernährung: Viel Obst und Gemüse sollten auf dem Speiseplan stehen, denn Vitamine und Spurenelemente sind essenziell für die Immunabwehr.
- Kein Tabakkonsum: Raucher:innen haben ein höheres Risiko für häufige Erkältungen. Außerdem dauern laut einer Studie Infekte bei ihnen etwa 2,5-mal so lang wie bei Nichtraucher:innen.
- Grippeimpfung: Gegen Erkältungsviren gibt es bislang zwar keine Impfung, dafür aber gegen Influenzaviren. Und auch gegen eine durch Pneumokokken verursachte Lungenentzündung können Sie sich impfen lassen.
Daneben gibt es zahlreiche weitere beliebte Tipps zur Erkältungsvorbeugung, für deren Wirksamkeit jedoch wissenschaftliche Belege fehlen. Dazu zählen zum Beispiel Saunabesuche, Wechselduschen und Nahrungsergänzungsmittel.
Übrigens: Ein Mund-Nasen-Schutz ist bei einer normalen Erkältung nicht erforderlich, kann aber verhindern, dass sich Erkältungsviren weiter verbreiten.
Womit lassen sich Erkältungssymptome lindern?
Normalerweise klingt eine Erkältung von alleine ab. Mit ein paar Hilfsmitteln gelingt es aber, den Heilungsprozess zu unterstützen und die Symptome zu lindern. Doch Vorsicht: Menschen mit Diabetes sollten sich vor der Einnahme von Medikamenten zur Behandlung einer Erkältung mit ihrem Diabetes-Team abstimmen oder in der Apotheke beraten lassen.
Folgende Hausmittel haben sich zur Behandlung von grippalen Infekten bewährt:7,8
- Inhalieren: Das Inhalieren von heißem Wasser befeuchtet die Schleimhäute und fördert den Sekretabfluss. Auch bei Husten kann es helfen. Nach Belieben können Sie Salz oder Kamille hinzufügen. Achtung: Für Kinder ist Inhalieren wegen der Verbrühungsgefahr nicht geeignet!
- Gurgeln: Ausgetrocknete Schleimhäute lassen sich durch Gurgeln mit Salzwasser oder Kräutertee befeuchten. Salz und Kamille sollen zudem desinfizierend sowie entzündungshemmend wirken.
- Lutschpastillen: Gegen Erkältungs-bedingte Halsschmerzen helfen (nicht nur bei Diabetes) spezielle Lutschpastillen mit Salbei, Ingwer oder Isländisch Moos, indem sie den Hals befeuchten. Tipp: Kaufen Sie am besten Bonbons ohne Zucker, denn diese haben keinen Einfluss auf Ihre Blutzuckerwerte.
- Halswickel: Um die Durchblutung zu fördern, bieten sich feucht-warme Halswickel an. Dazu ein Leinen- oder Baumwolltuch in 40 bis 45 Grad warmes Wasser eintauchen, auswringen, handbreit einschlagen und faltenfrei um den Hals legen. Darüber wickeln Sie ein Frotteetuch, zuletzt kommt ein Schal herum. Behalten Sie den Wickel 30 bis 60 Minuten am Hals.
- Honig: Das flüssige Gold ist wohltuend bei Erkältungen mit Halsschmerzen und besitzt zudem entzündungshemmende Eigenschaften. Wichtig: Menschen mit Diabetes sollten ihn nur in Maßen genießen! Außerdem ist das Naturprodukt nicht für Kinder unter 1 Jahr geeignet.
- Hühnersuppe: Wissenschaftliche Belege für eine Wirksamkeit gegen Erkältungen fehlen bislang. Aber: Heiße Getränke und Suppen tun bei Halsschmerzen gut. Außerdem sorgt die Wärme dafür, dass sich die Blutgefäße weiten und das Gewebe besser durchblutet wird.
Zusätzlich können Menschen mit Diabetes, die unter einer Erkältung leiden, nach Rücksprache mit ihrem/ihrer Ärzt:in verschiedene Medikamente ausprobieren:5,7,8
- Nasenduschen: Nasenspülungen mit einer Kochsalzlösung verflüssigen festsitzenden Schleim, der dann besser abfließen kann. Wenden Sie sie aber höchstens 1 Woche lang an, um die empfindliche Nasenschleimhaut zu schützen.
- Nasensprays: Abschwellende Sprays und Tropfen helfen gegen eine laufende oder verstopfte Nase und erleichtern so das Atmen. Doch Vorsicht: Auch sie sollten maximal 1 Woche lang zum Einsatz kommen, sonst droht Dauerschnupfen.
- Schmerzmittel: Viele Menschen nehmen Ibuprofen oder Paracetamol ein, um Kopfschmerzen oder andere Erkältungssymptome zu lindern. Im Unterschied zu Ibuprofen baut sich Paracetamol über die Leber ab. Bei etwaigen Nierenschäden kann Letzteres für Menschen mit Diabetes deshalb die sinnvollere Alternative darstellen.
- Pflanzliche Arzneimittel: Extrakte aus Efeu, Eukalyptus, Primelwurzel, Pelargonienwurzel oder Thymian besitzen eine hustenstillende Wirkung. Zusätzlich erleichtern schleimlösende Präparate das Abhusten, während hustenstillende Produkte den Hustenreiz unterbinden.
- Antibiotika: Sie helfen nur bei manchen Infektionskrankheiten. Antibiotika wirken ausschließlich gegen Bakterien, nicht aber gegen Viren. Da bei Erkältungen (und auch Grippe) meist Viren die Auslöser sind, kommen Antibiotika nur selten zur Behandlung infrage.
Die richtige Ernährung bei Erkältung mit Diabetes
Sie haben Diabetes und leiden unter einer Erkältung? Dann sollten Sie Ihre Ernährung entsprechend anpassen. Folgende Tipps gelten für den Speiseplan bei einem grippalen Infekt:9
- Ausgewogene Ernährung: Nehmen Sie mehrmals täglich frisches Obst zu sich und essen Sie viel Gemüse sowie frischen Salat.
- Antioxidantien: Vitamin C und Zink machen freie Radikale unschädlich, die bei Erkältungen vermehrt entstehen und die Körperzellen angreifen. Viel Vitamin C ist in Zitrusfrüchten und Beeren enthalten, aber auch in Gemüsesorten wie Paprika, Brokkoli oder Grünkohl. Zink befindet sich vor allem in tierischen Lebensmitteln wie Fisch, Milch, Käse und Eiern.
- Schonende Verarbeitung: Verzichten Sie auf langes Wässern, Kleinschneiden oder Stehenlassen und dünsten Sie Nahrungsmittel nur kurz an. So bleiben alle wertvollen Nährstoffe erhalten.
- Viel trinken: Bei Erkältungen mit Fieber sind die Blutzuckerwerte von Personen mit Diabetes höher. Die hohen Werte versucht der Körper auszugleichen, indem er vermehrt Urin ausscheidet. Zusätzliches Wasser verliert er beim Schwitzen. Trinken Sie bei Infekten deshalb extra viel, um den Verlust auszugleichen. Am besten eignen sich Mineralwasser, Kräuter- oder Früchtetees und fettarme Brühen.
Tipp:Verzichten Sie möglichst auf fettige Speisen, denn sie verlangen dem geschwächten Körper unnötig viel Energie bei der Verdauung ab.