Xylit, Maltit, Sorbitol – was sind die Unterschiede der Zuckeralkohole?
Mit unserer Übersicht finden Sie sich im Dschungel der geeigneten Süßungsmittel für Diabetiker:innen zurecht. Bedenken Sie dabei: Bis auf Erythrit enthalten alle Zuckeralkohole Kalorien. Auf den Blutzucker haben sie einen geringeren Effekt als Haushaltszucker und führen maximal zu einem kleinen Anstieg. Dennoch sollten sie in Maßen verzehrt werden.
Xylit für Diabetiker:innen
Ursprünglich wurde Xylit aus der Rinde von Birken gewonnen – deshalb ist es auch als Birkenzucker bekannt. Heute stellt man ihn aus Mais her. Sein Pluspunkt: Er besitzt dieselbe Süßkraft wie Haushaltszucker, dabei aber 40 Prozent weniger Kalorien. Xylit ist für Diabetiker:innen also eine gute Süßungsmittel-Alternative.
Weiterer praktischer Vorteil von Xylit: Er ähnelt in Konsistenz und Geschmack dem Haushaltszucker, sodass Sie die verwendete Menge zum Kochen und Backen nicht umrechnen müssen. Bei Xylit handelt es sich um ein industriell hergestelltes Produkt, welches 10- bis 40-mal so teuer ist wie die vergleichbare Menge Haushaltszucker.9
Interessantes Detail: Der Körper stellt beim Stoffwechsel der Kohlenhydrate selbst kleine Mengen Xylit her.
Sorbitol (E 420) bei Diabetes
Sorbitol oder auch Sorbit (E 420) wird industriell aus Maisstärke hergestellt, kommt natürlicherweise aber auch in vielen Obstsorten vor. Da seine Süßkraft nur halb so groß ist wie die von Haushaltszucker, müssen Sie zum Süßen von Lebensmitteln eine deutlich höhere Menge Sorbitol verwenden.6
Ergebnis: Der eingesparte Kaloriengehalt ist schnell wieder ausgeglichen. Auch wenn es nur einen geringen Effekt auf den Blutzuckerspiegel hat, bringt Sorbitol bei Diabetes kaum Vorteile. Inwieweit Sorbitol die Zähne schont und keine Karies verursacht, diskutiert die Wissenschaft noch.
Was ist Isomalt? (E 953)?
Isomalt wird in einem zweistufigen Prozess aus normalem Haushaltszucker gewonnen. Es hat etwa halb so viele Kalorien wie Zucker, verfügt aber auch nur über die Hälfte der Süßkraft. Außerdem soll es eine besonders zahnschonende Wirkung haben.6 In Speiseeis, Marmeladen, Gebäck, Saucen und Senf eingesetzt, ersetzt es seinen traditionellen Kollegen.
Diabetes und Maltit (E 965)
Hergestellt wird Maltit aus Mais- oder Kartoffelstärke. Der Zuckerersatz besitzt bei etwa halb so vielen Kalorien immer noch fast so viel Süßkraft wie normaler Zucker.6
Maltit ist daher auch für Menschen mit Diabetes geeignet und findet sich in vielen speziellen Produkten. Aufgrund seiner hohen Wasserbindungsfähigkeit setzt die Lebensmittelindustrie Maltit außerdem als Konservierungsmittel und Emulgator in Soßen und Tütensuppen ein.
Fruchtzucker (Fruktose) bei Diabetes
Die Süßkraft von Fruktose ist etwas höher als von Industriezucker, die Kalorienzahl bleibt jedoch gleich. Energie-Einsparung ist hier also Fehlanzeige!
Fruktose galt lange wegen ihrer geringen Insulinwirkung als idealer Zuckerersatz bei Diabetes. Die Empfehlung ist inzwischen überholt: Für Diabetiker:innen eignen sich andere Süßungsmittel wie Xylit oder Süßstoffe besser. Denn ein Zuviel an Fruktose kann die Entwicklung von Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen bis hin zum metabolischen Syndrom oder die Entstehung einer Fettleber begünstigen.5
Die Fruktose, welche in 2 bis 3 Portionen Obst enthalten ist, bleibt unbedenklich. Früchte als gesunde Lebensmittel dürfen Sie weiter genießen. Vermeiden Sie jedoch hohe Mengen an Fruktose, zum Beispiel aus gesüßten Getränken. Personen mit einer Fruchtzuckerunverträglichkeit sollten dieses Süßungsmittel natürlich ebenfalls aus dem Speiseplan streichen.
Alternative Erythrit (E 968)?
Dieses Süßungsmittel ist noch ein relativ neuer Vertreter seiner Art und bietet gerade für Diabetiker:innen viele Vorteile: Erythrit besitzt nahezu keine Kalorien und wird schon im oberen Verdauungstrakt aufgenommen, sodass diese Alternative nur äußerst selten zu Verdauungsproblemen führt und den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst.5 Es hat nur 60 Prozent der Süßkraft von Haushaltszucker.11
Erythrit kommt natürlicherweise nur in geringen Mengen in Obst, Gemüse und Käse vor. Hergestellt wird es biotechnologisch über mehrere Verarbeitungsschritte, mithilfe von Pilzen aus Kohlenhydraten wie Traubenzucker oder Haushaltszucker.
Als weitere Zuckeraustauschstoffe sind noch Mannit und Lactit im Einsatz. Mannit spielt aufgrund seines hohen Preises in der Lebensmittelindustrie eine geringe Rolle. Lactit wird aus Milchzucker gewonnen und ähnlich wie Isomalt eingesetzt.