Symptome von Diabetes im Überblick
Diabetes entwickelt sich häufig schleichend.2 Durch „versteckte“ Symptome bleibt die Erkrankung oft lange Zeit unentdeckt. Da es die sogenannte Zuckerkrankheit in verschiedenen Formen gibt, fallen dementsprechend unterschiedlich auch die einzelnen Symptome aus. Um die Stoffwechselstörung möglichst früh festzustellen, sollten Betroffene erste Anzeichen ernst nehmen und bei Verdacht ihre:n Hausärzt:in kontaktieren. Doch wie erkennt man Diabetes?
Was sind die (ersten) Anzeichen für Typ-2-Diabetes?
Typ-2-Diabetes entwickelt sich langsam. Die Diagnose erfolgt häufig erst nach 5 bis 10 Jahren, da Betroffene zunächst meist beschwerdefrei und ohne Symptome sind.4 Die erhöhten Blutzuckerwerte können im Körper in der Zeit bereits aber Schäden an Gefäßen oder Nervenbahnen verursachen.
Nach langem unauffälligem Verlauf zeigen sich schließlich die ersten Symptome der erhöhten Blutzuckerwerte. So bemerken Betroffene häufig zunächst den veränderten Flüssigkeitshaushalt des Körpers:
- Enorm gesteigertes Durstgefühl
- Vermehrter Harndrang
Doch wer die Anzeichen bei sich verspürt, denkt zuerst wahrscheinlich kaum an Diabetes. Dabei sind häufiges Wasserlassen und starker Durst klassische Frühsymptome von Diabetes. Hierdurch versucht der Körper, den Überschuss an Zucker im Blut mit dem Urin auszuscheiden.
Haben Sie ein erhöhtes Risiko für Diabetes?
Die Wahrscheinlichkeit für einen Typ-2-Diabetes steigt, je mehr Risikofaktoren zutreffen. Das können zum Beispiel Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen, Bluthochdruck, bestimmte Medikamente oder auch genetische Vorbelastung sein. Gerade Menschen, bei denen mehrere Risikofaktoren zusammenkommen, sollten besonders aufmerksam sein und einen Termin in der Hausarztpraxis vereinbaren, wenn Diabetes-Symptome auftreten.
Typ-2-Diabetes kann sich auch noch durch andere Anzeichen bemerkbar machen. Diese sind allerdings weniger spezifisch, weshalb sie als versteckte Symptome gelten. Dazu zählen:
- Ausgeprägte Müdigkeit und Abgeschlagenheit: Weil dem Körper weniger Energie zur Verfügung steht, fühlen sich Betroffene oft schwach und weniger leistungsfähig.
- Trockene, juckende Haut: Sie ist auf den vermehrten Flüssigkeitsverlust zurückzuführen.
- Schlecht heilende Wunden: Der gebremste Stoffwechsel an der Wundstelle hat zur Folge, dass Verletzungen langsamer heilen.
- Höhere Infektionsanfälligkeit: Durch trockene, schlechter durchblutete Haut und Schleimhäute gelangen Krankheitserreger leichter in den Körper.
Bei Menschen mit unentdecktem Diabetes mellitus können auch Sehstörungen sowie Muskelkrämpfe Symptome der Erkrankung sein.
Wie erkennt man Typ-1-Diabetes?
Auch ein Typ-1-Diabetes entwickelt sich zunächst unauffällig. Doch sobald rund 80 Prozent der insulinproduzierenden Zellen zerstört sind, machen sich typische Symptome akut (über Tage oder Wochen) bemerkbar.5
Wie beim Typ-2-Diabetes treten erste Anzeichen im Zuge eines veränderten Flüssigkeitshaushalts auf. Menschen mit Typ-1-Diabetes haben ebenfalls ein stark gesteigertes Durstgefühl und vermehrten Harndrang.
Der Grund hierfür ist der gleiche wie beim Typ-2-Diabetes: Der Blutzucker ist massiv erhöht und hat die sogenannte Nierenschwelle überschritten (Hyperglykämie ). Den überschüssigen Zucker scheidet der Körper nun über die Niere und den Urin aus, wodurch die typischen Symptome auftreten.
Hinzu kommen weitere Anzeichen, die auf einen Typ-1-Diabetes hinweisen:
- Gesteigerter Appetit: Da der Blutzucker aufgrund des Insulinmangels nicht in die Körperzellen gelangt, bekommen sie keine benötigte Energie geliefert. Das führt zu vermehrtem Heißhunger.
- Rapider Gewichtsverlust: Ohne den aufgenommenen Zucker aus der Nahrung als Energielieferant in den Körperzellen baut der Körper eigene Fettdepots ab.
- Erschöpfung und Müdigkeit: Die Energiegewinnung aus den Fettreserven kostet den Körper viel Kraft.
- Azetongeruch im Atem: Er ist Anzeichen für die Ketoazidose , eine ernstzunehmende Komplikation des unentdeckten Typ-1-Diabetes. Die Stoffwechselentgleisung zeigt sich außerdem durch Bewusstseinsstörungen und kann bis zur Bewusstlosigkeit führen (diabetisches Koma). Betroffene einer Ketoazidose müssen sich umgehend im Krankenhaus behandeln lassen.
Auch Kopfschmerzen, Konzentrations- und Sehstörungen, Schwindel oder Krämpfe können auftreten.