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Achterbahn: Mit Hybrid-Closed-Loop-Systemen fährt der Blutzuckerspiegel hoffentlich nicht mehr so schnell Achterbahn!

Automatisierte Insulindosierung: Das Hybrid-Closed-Loop-System

Der Blutzuckerspiegel ist manchmal wie eine Achterbahnfahrt: Mal geht er steil bergab und man muss Energie aufnehmen, um wieder auf Normalniveau zu kommen, mal nimmt er Fahrt auf und ist so hoch, dass Menschen mit Diabetes mit der „Bremsflüssigkeit“ Insulin korrigieren müssen. Wie schön wäre es, die Insulinabgabe der Pumpe automatisiert absenken oder erhöhen zu können?

Genau das ist mit der automatisierten Insulindosierung (AID) möglich! Unter den Begriff AID fallen unter anderem auch Hybrid-Closed-Loop-Systeme. Was das genau ist und weshalb sie das tägliche Diabetesmanagement erheblich erleichtern können, erfahren Sie in diesem Artikel.

1. Wie funktioniert ein Hybrid-Closed-Loop-System?

Unter einem Hybrid-Closed-Loop-System versteht man eine Verbindung von einer Insulinpumpe mit einem kompatiblen Sensor zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) und einem Algorithmus. Dieser analysiert regelmäßig die Glukosewerte, berechnet auf Basis dessen die Insulindosierung sowie -abgabe und passt den Bedarf automatisiert an. Um die Insulinabgabe richtig zu berechnen, müssen Mahlzeiten dem System ankündigt werden.

Schauen wir uns die Komponenten eines Hybrid-Closed-Loop-Systems im Detail an und wie sie miteinander arbeiten:

  • Eine Insulinpumpe, die für den Gebrauch innerhalb eines Hybrid-Closed-Loop-Systems kompatibel ist.
  • Ein Sensor zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM), der Ihren Glukosespiegel in Echtzeit misst.
  • Ein Algorithmus, der anhand der CGM Glukosewerte feststellt, ob Sie mehr oder weniger Insulin benötigen, um den Zielwert zu erreichen und der die entsprechenden Befehle an die Pumpe sendet. Dabei müssen dem Algorithmus zusätzlich Informationen zu den Mahlzeiten für die Berechnung des Mahlzeitenbolus gegeben werden.

2. Welche Vorteile bietet ein Hybrid-Closed-Loop-System?

Der wesentliche Unterschied zwischen einer Hybrid-Closed-Loop-Steuerung und der Therapie mit einer Pumpe und einem separatem CGM besteht darin, dass der Algorithmus durch automatisierte Überwachung von CGM und Insulinpumpe viele Entscheidungen übernehmen kann, die die Person mit Diabetes sonst ohne den Algorithmus treffen würde.

Studien zeigen, dass die Nutzung von Hybrid-Closed-Loop-Systemen die Zeit im Zielbereich erhöhen und das Hypoglykämierisiko sowie den HbA1c-Wert senken können. Menschen mit Diabetes werden damit im Alltag spürbar entlastet und verbringen nachts weniger Zeit im Hypoglykämiebereich im Vergleich zur sensorunterstützten Pumpentherapie.1,2

3. Heißt das, ich muss mir keine Gedanken mehr über den Mahlzeitenbolus oder beim Sport machen?

Im Moment noch nicht – die Wissenschaft arbeitet noch an einer vollständigen Closed-Loop-Regelung. Heutige Systeme werden deshalb als Hybrid-Closed-Loop-Systeme bezeichnet, da der Nutzer dem System noch Mahlzeiten ankündigen muss, damit der Algorithmus diese Situationen einberechnen, und Anpassungen vornehmen kann. Auf Basis der eingegebenen Werte schlägt das System dann einen Mahlzeitenbolus vor, den der Anwender nochmal aktiv bestätigen muss, bevor die Insulinabgabe erfolgt.Beim Sport können Anwender in der Regel den Zielwert etwas höher setzen, um Hypoglykämien zu vermeiden.

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Quellen

1 Weisman, A., Bai, J. W., Cardinez, M. et al.: Effect of artificial pancreas systems on glycaemic control in patients with type 1 diabetes: a systematic review and meta-analysis of outpatient randomised controlled trials. The lancet. Diabetes & endocrinology, 5(7), 501–512, 2017, siehe https://doi.org/10.1016/S2213-8587(17)30167-5.

2 Boughton, C. K., & Hovorka, R.: Automated Insulin Delivery in Adults. Endocrinology and metabolism clinics of North America, 49(1), 167–178, 2020, siehe https://doi.org/10.1016/j.ecl.2019.10.007.

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