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Ein Herz aus Papier am Stiel: Bei Diabetes ist Vorsorge wichtig, um das Herz zu schützen.

Herzensangelegenheit: Wie Sie bei Diabetes das Pumporgan schützen

Das Herz steht im Zentrum des Blutkreislaufs und versorgt über ein bis in die kleinsten Winkel verästeltes Gefäßsystem alle Organe mit Nährstoffen und Sauerstoff. Hohe Blutzuckerwerte und andere Begleitfaktoren des Diabetes können dem Herz schaden. Allerdings wird eine solche Herzschwäche oft zu spät erkannt. Experten raten Menschen mit Diabetes deshalb zu regelmäßigen Herz-Checks sowie zu mehr Bewegung und einem gesunden Lebensstil.

Rund 100.000-mal am Tag zieht sich das muskulöse Hohlorgan zusammen und pumpt in jeder Minute etwa fünf Liter Blut in den Körperkreislauf. Gerade für Menschen mit Diabetes sollte der Schutz dieses wichtigen Organs eine Herzensangelegenheit sein.1 Denn das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist bei einem Diabetes mellitus zwei- bis viermal, bei Frauen sogar bis zu sechsmal höher als bei stoffwechselgesunden Menschen.

Doch Experten der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) warnen, dass bei Menschen mit Diabetes eine Herzschwäche häufig zu spät erkannt wird.2 Über welche Mechanismen Diabetes das Herz schädigen und das Risiko für eine Herzschwäche erhöhen kann, ist allerdings noch nicht vollständig geklärt. Vermutlich spielen Stoffwechselveränderungen im Herzmuskel eine Rolle, vor allem im Kalzium- und Energiestoffwechsel. Neuen Erkenntnissen zufolge tragen neben erhöhten Blutzuckerwerten auch Immunbotenstoffe sowie Botenstoffe aus dem Fettgewebe und der Leber zur Herzschwäche bei.

Engstellen in den Gefäßen erschweren den Blutfluss

An all diesen Prozessen ist auch der Blutzucker beteiligt. So fördern hohe Zuckerwerte Entzündungsreaktionen im Körper und können Gefäße sowie Organstrukturen schädigen. Wenn zu viel Glukose im Blut zirkuliert, können sich Kalk und Fett an den Wänden der großen Gefäße ablagern (Arteriosklerose) und die Pumpleistung des Herzens verschlechtern. Außerdem bilden sich in den betroffenen Gefäßen leichter Gerinnsel, die den Blutfluss behindern.

Eine Arteriosklerose entwickelt sich besonders häufig in den Herzkranzgefäßen. Sind sie durch Kalk- und Fettablagerungen verengt, spricht man von einer koronaren Herzkrankheit (KHK).

So erkennt man einen Herzinfarkt

Die am meisten gefürchtete Komplikation der erwähnten KHK ist der Herzinfarkt. Obwohl die Herzmedizin in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht hat, bleibt ein solcher Infarkt weiterhin ein lebensbedrohliches Ereignis. Denn wenn die Herzkranzgefäße so stark verengt sind, dass der Blutfluss unterbrochen wird, kann der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Es besteht die Gefahr, dass die betroffenen Teile des Herzmuskels infolge des Sauerstoffmangels absterben.

Ein Herzinfarkt macht sich in der Regel durch starke Schmerzen und ein Druckgefühl oder Brennen im Brustkorb bemerkbar.3 Typisch ist auch ein Ausstrahlen der Schmerzen in Rücken, Hals, Kiefer, Arme, Oberbauch oder Schulterblätter. Auch ein rasender Puls, blasse und kalte Haut sowie Schweiß auf der Stirn zählen zu den möglichen Anzeichen.

Was viele Menschen aber nicht wissen: Obwohl der Herzinfarkt als typische Männerkrankheit gilt, gehört er auch bei Frauen zu den häufigsten Todesursachen. Allerdings sind die Symptome für einen Herzinfarkt vor allem bei älteren Frauen häufig nicht so eindeutig wie bei Männern. Statt des typischen Brustschmerzes empfinden sie eher ein diffuses Druck- oder Engegefühl in der Brust. Die Deutsche Herzstiftung warnt daher, dass viele Frauen nur deshalb am Herzinfarkt sterben, weil sie zu spät ins Krankenhaus eingeliefert werden.4

Beim Herzinfarkt kommt es auf jede Minute an

Doch auch bei vielen Menschen mit Diabetes verlaufen Herzinfarkte oft ohne eindeutige Symptome. Die hohen Blutzuckerwerte können bei den Betroffenen dazu führen, dass ihre Nerven geschädigt sind und deshalb keine Schmerzsignale weiterleiten können. Dieser sogenannte stumme Infarkt ist genauso gefährlich wie ein klassischer Herzinfarkt, wird aber manchmal erst nach Tagen, Monaten oder Jahren erkannt, wenn infolge von Durchblutungsstörungen möglicherweise bereits Teile des Herzmuskels abgestorben sind.5

Beim Herzinfarkt kommt es also auf jede Minute an. Um den gestörten Blutfluss im Herzen wiederherzustellen, setzen Mediziner entweder auf spezielle blutverdünnende Medikamente oder erweitern mit Gefäßprothesen (Stents) die verengten Gefäße. Manchmal ist auch eine Bypass-Operation erforderlich, bei der mithilfe einer an anderer Stelle entnommenen körpereigenen Ader eine Umleitung um die geschädigten Herzkranzgefäße gelegt wird.

Früherkennung und gesunder Lebensstil

So weit muss es aber gar nicht erst kommen. Es gibt einige Möglichkeiten, das Risiko für einen Herzinfarkt von vornherein zu verringern. Das sind die Tipps der Experten der DDG und der Deutschen Herzstiftung :

  • Früherkennung: Menschen mit Diabetes sollten ihr Herz regelmäßig mit einem EKG kontrollieren lassen. Im Einzelfall kann auch die Durchführung eines Belastungs-EKGs indiziert sein. Umgekehrt sollten Menschen mit bekannter Herzschwäche aber auch ihre Zuckerwerte im Blick behalten – denn zwischen 25 und 40 Prozent der Patienten mit Herzschwäche haben auch einen – oft unerkannten – Diabetes.2
  • moderne Herz-Kreislauf-Medikamente: Neuester Hoffnungsträger unter diesen Arzneimitteln sind die sogenannten SGLT2-Hemmer. Ursprünglich als Diabetesmedikamente zugelassen, senken sie nicht nur den Blutzucker, sondern können – auch bei Menschen ohne Diabetes – das Herz schützen.6
  • mehr Bewegung: Hierzulande verbringen Menschen beim Arbeiten, Essen und Fernsehen im Schnitt 6,5 Stunden pro Tag im Sitzen, viele kommen sogar auf neun Stunden und mehr.7 Das ist Gift für das Herz-Kreislauf-System.8 Bewegung ist also der beste Weg, das Herz zu schützen – ob mit sportlichem Ehrgeiz, bei Spaziergängen oder ausgedehnten Fahrradtouren.
  • gesunder Lebensstil: Gesünder essen, Stress abbauen, nicht mehr rauchen und den Alkoholkonsum einschränken senkt das Risiko für Herzerkrankungen – und nebenbei auch für die meisten anderen Folgeerkrankungen des Diabetes.

Die genannten Tipps wie regelmäßige Check-Ups beim Arzt und ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Bewegung können aktiv dazu beitragen, das Herz zu schützen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Das Herz erbringt jeden Tag eine Spitzenleistung, auf die wir nicht verzichten können. Umso wichtiger ist es, sich angemessen zu revanchieren und das eigene Herz zur Herzensangelegenheit zu machen.

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Quellen

1Warum Diabetes den Herzinfarkt begünstigt, Deutsche Herzstiftung e. V.: , siehe https://www.herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/gesund-bleiben/diabetes [Zuletzt abgerufen am 06.08.2021].

2Herzschwäche bei Diabetes oft zu spät diagnostiziert, Deutsche Diabetes Gesellschaft e.V., Pressemitteilung vom 08.10.2020, siehe https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/presse/herzschwaeche-bei-diabetes-oft-zu-spaet-diagnostiziert [Zuletzt abgerufen am 06.08.2021].

3Koronare Herzkrankheit, Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, siehe https://www.gesundheitsinformation.de/anzeichen-eines-herzinfarkts.html [Zuletzt abgerufen am 06.08.2021].

4 Herzinfarkt bei Frauen: Diese Symptome sollten Sie kennen, Deutsche Herzstiftung e. V., siehe https://www.herzstiftung.de/infos-zu-herzerkrankungen/herzinfarkt/anzeichen/herzinfarkt-frauen-symptome [Zuletzt abgerufen am 06.08.2021].

5„Stummer Herzinfarkt“: So häufig kommt er vor und so gefährlich ist er, Deutsche Herzstiftung e. V., siehe https://www.herzstiftung.de/infos-zu-herzerkrankungen/herzinfarkt/stummer-herzinfarkt [Zuletzt abgerufen am 06.08.2021].

6 Cosentine, F. et. al.: 2019 ESC Guidelines on diabetes, pre-diabetes, and cardiovascular diseases developed in collaboration with the EASD. European Heart Journal, 41(2), 255–323, 2019, https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehz486.

7Beweg Dich, Deutschland!, TK-Bewegungsstudie 2016, Techniker Krankenkasse, 2016, siehe https://www.tk.de/resource/blob/2026646/0aa4b08bf5b67b8495dce9b24b2c3bac/tk-bewegungsstudie-2016-data.pdf [Zuletzt abgerufen am 06.08.2021].

8New study finds that sitting for protracted periods increases the risk of diabetes, heart disease and death, Loughborough University, Pressemitteilung vom 15.10.2012, siehe https://www.lboro.ac.uk/service/publicity/news-releases/2012/173_sedentary-research.html [Zuletzt abgerufen am 06.08.2021].

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