Diabetes-Medikamente und Tabletten
Gesunde Lebensgewohnheiten sind der Grundpfeiler einer jeden Diabetes-Therapie. Dazu gehören eine abwechslungsreiche Ernährung, Gewichtsreduktion und viel Bewegung. Erst wenn vorangegangene Maßnahmen keinen Erfolg bringen, benötigen Betroffene von Typ-2-Diabetes sogenannte orale Antidiabetika. Umgangssprachlich bezeichnen Menschen sie oft auch als Zuckertabletten.
Alles zur Ernährung bei Diabetes
Eine regelmäßige Kontrolle der Blutzuckerwerte während der Medikation ist wichtig, um Entgleisungen des Blutzuckerspiegels festzustellen. Falls bei Typ-2-Diabetes eines der Medikamente keine ausreichende Verbesserung schafft, kann die Einnahme weiterer Mittel erforderlich werden. Welche Medikamente und Wirkstoffe gegen die Zuckerkrankheit helfen:
Biguanide3,5
Unter den Diabetes-Medikamenten für Typ-2 gehören die Biguanide wohl zu den bekanntesten Wirkstoffen. Diese oralen Antidiabetika sind sie am besten erforscht, wodurch sie bei einer Behandlung oft die erste Wahl darstellen. Dieses Mittel setzt an mehreren Stellen im Körper an:
- Die Körperzellen reagieren besser auf das Insulin und können so mehr Glukose verwerten.
- Der Blutzuckerspiegel sinkt, da weniger Zucker im Blut zurückbleibt.
- Die Neubildung von Glukose in der Leber wird gehemmt. Das Organ gibt weniger Zucker ab und so bleibt auch der Blutzuckerspiegel niedriger.
Unwohlsein und Durchfall gelten als mögliche Nebenwirkungen.
Flozine (SGLT2-Inhibitoren)3,5
Zu den Flozinen gehören unter anderem folgende Wirkstoffe:
- Dapagliflozin
- Empagliflozin
- Canagliflozin
Durch sie wird mehr Zucker über die Nieren und den Urin ausgeschieden, wodurch der Blutzuckerspiegel sinkt.
Sulfonylharnstoffe3,5
Sulfonylharnstoffe regen die Insulinproduktion im Körper an, jedoch nimmt die Wirksamkeit bei längerer Anwendung ab und es kann zu einer Gewichtszunahme kommen. Daher werden diese Diabetes-Medikamente nicht mehr so häufig eingesetzt. Bei der Behandlung können Unterzuckerungen (Hypoglykämie) auftreten. Weitere typische Nebenwirkungen sind zum Beispiel Magen-Darm-Beschwerden.
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Glitazone3,5
Sie erhöhen die Insulinempfindlichkeit von Leber, Muskulatur und Fettgewebe. Hier kommt es seltener zu Unterzuckerungen als beim Sulfonylharnstoff. Dafür gibt es eine Reihe anderer möglicher Nebenwirkungen: Gewichtszunahme, Knochenbrüche, Wassereinlagerungen und Herzschwäche. Daher sind Glitazone auch nicht das Medikament der ersten Wahl.
Gliptine (DPP4-Hemmer)3,5
Gliptine verstärken die Wirkung des Darmhormons GLP-1, das die Bauchspeicheldrüse anregt, Insulin freizugeben. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen unter anderem Kopfschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden.
Alpha-Glukosidasehemmer3,5
Alpha-Glukosidasehemmer senken Blutzucker- und Insulinspiegel nach dem Essen, indem sie die Zuckeraufnahme aus dem Magen-Darm-Trakt ins Blut vermindern. Zum Einsatz kommen sie bei der Behandlung von Typ-2-Diabetes, wenn eine Ernährungsumstellung keinen Erfolg bringt. Da ihr Effekt auf den Blutzucker jedoch begrenzt ist, werden sie nicht mehr so häufig eingesetzt.
Inkretin-Analoga (GLP-1-Rezeptoragonisten)5
Die GLP-1-Rezeptoragonisten ahmen die Wirkung des Darmhormons GLP-1 nach. Sie fördern die Abgabe von Insulin aus der Bauchspeicheldrüse und hemmen gleichzeitig die Zuckerneubildung in der Leber. Zudem wirken sie auch an anderen Stellen: Es kommt zum Beispiel zu einem früheren Sättigungsgefühl und damit zu einer Abnahme des Körpergewichts.