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Grüner Bus mit der Aufschrift #NeverStress: Resilienz-Strategien für schwierige Zeiten.

Resilienz-Strategien gegen Diabetes-Stress und Corona-Blues

Das Leben mit Diabetes kann schon in gewöhnlichen Zeiten auf die Psyche schlagen. Angst und Verunsicherung infolge der Corona-Pandemie erschweren den Umgang mit der chronischen Erkrankung zusätzlich – und auch das trübe Winterwetter bietet keinen Lichtblick. Doch es gibt Tipps und Kniffe, um seelisch stabil durch diese schwierige Zeit zu kommen.

Diabetes ist weit mehr als nur eine körperliche Erkrankung. Wie jede chronische Erkrankung kann Diabetes auch die Psyche stark belasten – die der Betroffenen und auch die ihrer Angehörigen. So zeigte die 2012 veröffentlichte DAWN2-Studie, dass die Erkrankung etwa einem Viertel der befragten Menschen mit Diabetes und ungefähr ebenso viele Angehörige Stress bereitet und sich auf ihr emotionales Wohlbefinden auswirkt.1 Fachleute nennen dies auch Diabetes-Stress. Aktuell kommt mit der Corona-Pandemie noch ein weiterer psychisch belastender Faktor hinzu. Dabei sind weder Diabetes noch Lockdown ein Grund, den Kopf hängen zu lassen!

Diabetes und Corona sind Stimmungskiller

Viele Menschen mit Diabetes erleben im Laufe der Zeit eine Motivationskrise infolge von Diabetes-Stress. Es fällt ihnen schwer, täglich die Kraft für Blutzuckermessungen und Medikamenteneinnahme sowie Kontrolle über Essen und Gewicht aufzubringen.

Für den Typ-2-Diabetes liegen hierzu Zahlen aus einer Umfrage der Organisation DiabetesDE unter mehr als 1.500 Teilnehmenden vor.2 Demnach bezeichnet gut die Hälfte von ihnen ihre Erkrankung als große psychische Belastung.

Insbesondere Gedanken an

  • Folgekrankheiten (71 Prozent),
  • schwankende Blutzuckerwerte (63 Prozent),
  • Verzicht (58 Prozent),
  • Ernährung (57 Prozent) und
  • Auswärtsessen (47 Prozent)

erweisen sich regelmäßig als Stimmungskiller. Es ist aber auch bekannt, dass Diabetes-Stress die Wahrscheinlichkeit für Depressionen und andere psychische Erkrankungen erhöht. So kommen Depressionen bei Menschen mit Diabetes doppelt so häufig vor wie in der Allgemeinbevölkerung.3

Aktuell führt zudem die COVID-19-Pandemie bei vielen Menschen zu psychischen Belastungen – auch bei denen, die ohne chronische Erkrankung leben. Typische Stressfaktoren sind die Angst vor Ansteckung, die Sorge um den Arbeitsplatz, die Belastung durch Homeoffice und Kinderbetreuung, Einschränkungen im Wirtschaftsleben und bei den privaten Kontakten.4 Insbesondere bei Frauen und Familien mit Kindern haben psychische Belastungen seit Beginn der Corona-Pandemie zugenommen.5

Was Diabetes und Corona gemeinsam haben

Die psychischen Belastungen infolge von Corona haben einiges gemeinsam mit Diabetes-Stress :

  • kein selbst ausgesuchtes Schicksal: Für den Diabetes hat sich ebenso wenig jemand bewusst entschieden wie für COVID-19 oder die aktuelle Pandemie.
  • Angst vor Kontrollverlust: Weder für Diabetes noch für COVID-19 gibt es bislang eine Heilung. Die eigenen Einflussmöglichkeiten sind begrenzt, und selbst bei Beherzigung aller Empfehlungen und Ratschläge können die Dinge aus dem Ruder laufen. Ein solcher Kontrollverlust kann sich sehr belastend anfühlen.
  • ärgerliche Fehlinformationen und Mythen: Es wäre schön, würden sich alle Menschen über seriöse Quellen informieren. Doch leider gibt es mindestens ebenso viele Vorurteile und Fehlinformationen zum Thema Diabetes wie Verschwörungsmythen rund um Corona. Das erschwert die sachliche Auseinandersetzung.
  • gravierende Einschränkungen im Alltag: Wer Diabetes hat, muss sich an viele Regeln halten, die im Alltag sehr lästig sein können (Blutzuckermessen, Kohlenhydrate berechnen, Spritz-Ess-Abstand einhalten, Glukosewerte im Blick behalten etc.). Dasselbe gilt auch für Corona (Abstand halten, Alltagsmaske tragen, zu Hause bleiben statt ausgehen, soziale Kontakte einschränken etc.).

Resilienz stärken für mehr Zuversicht im Alltag

Wer die eigene Psyche vor Diabetes-Stress und Corona-Blues schützen möchte, braucht Resilienz, sprich gute seelische Widerstandsfähigkeit gegenüber großen und kleinen Belastungen. Resilienz wird niemandem in die Wiege gelegt. Vielmehr entwickeln sich Resilienz-Strategien im Laufe des Lebens und lassen sich auch im Erwachsenenalter lernen.

So können Sie die eigene Resilienz stärken :

  • realistischer Optimismus: Im Stress neigen Menschen zu Pessimismus. Dagegen hilft es, sich regelmäßig einen Moment Zeit zu nehmen und zu reflektieren, was gerade gut oder zumindest nicht ganz so schlecht läuft und was sich – Diabetes oder Corona zum Trotz – gar nicht ändern muss. So gelingt es, Negatives wie auch Positives balancierter wahrzunehmen.
  • Vertrauen und Selbstvertrauen: Jeder kennt Momente, in denen das Selbstwertgefühl im Keller ist. Dann kann es helfen, sich selbst die eigene Helden-Reise zu erzählen. Was waren die Herausforderungen und Abenteuer der Vergangenheit, aus denen man gestärkt hervorgegangen ist? Wofür waren die Krisen gut?
  • Dankbarkeitsrituale: Manchen gilt sie als Zauberfrage für mentale Gesundheit: Wofür bin ich dankbar? Oder wofür könnte ich dankbar sein? Dankbarkeit stärkt im Gehirn Bereiche, die durch Stress geschädigt werden. Sie kann so zu einer Grundhaltung werden, die Sie in jedem Moment begleiten und widerstandsfähiger gegen Diabetes-Stress oder Lockdown-Frust machen kann.
  • Spannung abbauen mit Sport: Sport kann dabei helfen, akuten Stress, Ärger sowie Aggressionen abzubauen und sogar die Behandlung einer Depression unterstützen.6 Insbesondere Ausdauersportarten können die Stimmung aufhellen – gleichzeitig fördert Sport Ausdauer und Beweglichkeit, Koordination, Konzentration und Körperwahrnehmung. Mit Blick auf den Diabetes kann regelmäßiger Sport oder bereits ein 30-minütiger Spaziergang täglich auch entscheidend dazu beitragen, die Glukoseverläufe zu stabilisieren.
  • gesundheitsschädliches Verhalten vermeiden: Alkohol oder andere betäubende Substanzen sind nur auf den ersten Blick geeignete Seelentröster. Doch sie führen langfristig zu einem negativen Kreislauf, der in eine psychische oder körperliche Erkrankung münden kann.
  • soziale Kontakte aufrechterhalten: Im Corona-Lockdown müssen zwar alle so weit wie möglich auf direkte soziale Kontakte verzichten. Doch man kann auch via Telefon, E-Mail, Videotelefonie oder Messenger-Apps den Kontakt aufrechterhalten. Schließlich haben Kontakte zu anderen Menschen gerade in Krisenzeiten einen schützenden Effekt auf die Psyche.
  • Bedürfnisse äußern und Hilfe suchen: Es ist auch ein Zeichen innerer Stärke, zu erkennen, wann man den Herausforderungen aus eigener Kraft nicht mehr gewachsen ist. Wer professionelle Hilfe sucht, kann sich beispielsweise auf der Internetseite der Deutschen Depressionshilfe orientieren. Hier gibt es einen Überblick über Hilfsangebote7 und Informationen zum Online-Tool „iFightDepression“8.
  • Akzeptanz und Zuversicht: Der aktuelle Corona-Lockdown kann – ebenso wie eine chronische Erkrankung – psychisch belasten und zermürben. Es ist normal, sich deswegen ängstlich, traurig, unsicher oder wütend zu fühlen. Wer eine annehmende Haltung entwickelt, kann allerdings leichter Energie für andere Bereiche freisetzen. Am Ende ist die Krise kein unüberwindliches Hindernis mehr, sondern eine Herausforderung des Lebens, die man ebenso wie vergangene schwierige Phasen im Leben akzeptieren und bewältigen kann.
  • Perspektivenwechsel: Es kann hilfreich sein, die Aufmerksamkeit auch einmal auf die positiven Aspekte der Krise zu richten. Sowohl der Corona-Lockdown als auch eine chronische Erkrankung wie Diabetes können mit neuen, positiven Erfahrungen, Begegnungen und Erfolgserlebnissen einhergehen – sofern man bereit ist, den Blick für sie zu öffnen.

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Quellen

1 Holt RIG, et al.: Diabetes Attitudes, Wishes and Needs second study (DAWN2™): Crossnational comparisons on barriers and resources for optimal care: Healthcare professional perspective, Diabet Med 2013;30:789–98, siehe https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/dme.12242 [Zuletzt abgerufen am 18.01.2021].

2 Pressemitteilung der Deutschen Diabetes Hilfe, diabetesDe vom 17.12.2019, siehe https://www.diabetesde.org/pressemitteilung/erkrankung-akzeptieren-lebensmittelpunkt [Zuletzt abgerufen am 18.01.2021].

3 Pressemitteilung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) vom 30.11.2017, siehe https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/presse/menschen-mit-diabetes-leiden-doppelt-so-haeufig-an-depressionen [Zuletzt abgerufen am 18.01.2021].

4 NAKO Gesundheitsstudie vom 04.12.2020, siehe https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/nako-gesundheitsstudie-starkere-psychische-belastung-durch-corona-pandemie-12564.php [Zuletzt abgerufen am 03.08.2021].

5 Studie „Psychische Gesundheit in der Krise“ der pronova BKK, siehe https://www.pronovabkk.de/presse/pressemitteilungen/corona-krise-frauen-und-familien-leiden-besonders-unter-den-folgen-fuer-die-psyche.html [Zuletzt abgerufen am 18.01.2021]

6 Laufen gegen Depression, Ratgeber der Deutschen Depressionshilfe, siehe https://www.deutsche-depressionshilfe.de/ueber-uns/das-buendnis/laufen-gegen-depression [Zuletzt abgerufen am 18.01.2021].

7 Info-Telefon Depression, Stiftung Deutsche Depressionshilfe, siehe https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/wo-finde-ich-hilfe/info-telefon [Zuletzt abgerufen am 03.08.2021].

8 iFightDepression Tool, Stiftung Deutsche Depressionshilfe, siehe https://www.deutsche-depressionshilfe.de/unsere-angebote/fuer-betroffene-und-angehoerige/ifightdepression-tool [Zuletzt abgerufen am 03.08.2021].

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