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Zwei Mädchen in einem Jugendzimmer, von denen eines an Typ-1-Diabetes leidet und ihrem Körper Insulin zuführt.

Typ-1-Diabetes: Ursachen, Symptome, Verlauf und Behandlung

Bei etwa fünf bis zehn Prozent aller Menschen mit Diabetes in Deutschland liegt ein Typ-1-Diabetes vor.1 Die Autoimmunerkrankung tritt in der Regel bereits vor dem 15. Lebensjahr auf.1 Hier erfahren Sie alles über Ursachen, Auswirkungen, Symptome und Behandlung des Typ-1-Diabetes.

Definition: Was ist Typ-1-Diabetes?

Bei Typ-1-Diabetes handelt es sich um eine Form des Diabetes mellitus, auch Zuckerkrankheit genannt. Die Stoffwechselstörung hängt mit dem Hormon Insulin zusammen. Insulin ist im Körper vor allem dafür zuständig, die Aufnahme von Traubenzucker (Glukose) in den Zellen zu regulieren. Es wird in der Bauchspeicheldrüse in den Beta-Zellen der sogenannten Langerhansschen Inseln gebildet. Insulinmangel oder eine verminderte Insulinwirkung führen bei Betroffenen zu erhöhten Blutzuckerwerten.

Es gibt verschiedene Arten von Diabetes, die Hauptformen sind Typ-1- und Typ-2-Diabetes. Der Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunkrankheit, bei welcher der Organismus nur noch wenig oder gar kein Insulin mehr herstellt. Das Immunsystem erkennt die insulinproduzierenden Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse nicht als körpereigen. Daher stufen die Abwehrkräfte sie als Eindringlinge ein und zerstören sie allmählich. Auf diese Weise entsteht nach einiger Zeit ein absoluter Insulinmangel.

Anders beim Typ-2-Diabetes: Er entsteht u.a. durch eine Insulinresistenz und/oder eine jahrelange Überproduktion von Insulin, welche die insulinproduzierenden Zellen erschöpft.

Wer bekommt einen Typ-1-Diabetes?

Typ-1-Diabetes tritt vor allem bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf, meist zwischen dem 6. und 15. Lebensjahr.1 Aus diesem Grund sind auch die Bezeichnungen „jugendlicher Diabetes“ und „juveniler Diabetes“ geläufig.

Tritt bei Erwachsenen ein Typ-1-Diabetes auf, handelt es sich häufig um die Sonderform LADA (Late onset autoimmune diabetes in the adult). Insgesamt sind etwa acht Millionen Deutsche von Diabetes mellitus betroffen, davon fünf bis zehn Prozent von Typ-1-Diabetes.1 Das sind durchschnittlich rund 0,3 Prozent der Bevölkerung, also circa 372.000 Personen.1,2

Welche Ursachen hat Typ-1-Diabetes?

Das körpereigene Abwehrsystem zerstört beim Typ-1-Diabetes die insulinproduzierenden Beta-Zellen in den Langerhansschen Inseln der Bauchspeicheldrüse. Die Autoimmunerkrankung führt deshalb zu einer eingeschränkten Insulinproduktion und ein absoluter Insulinmangel entsteht. In der Folge schleust der Körper die über die Nahrung aufgenommenen Brennstoffe (wie Glukose) nicht mehr ausreichend in die Körperzellen und verstoffwechselt sie nur ungenügend.

Was genau Typ-1-Diabetes auslöst, ist bislang weitgehend ungeklärt. Wissenschaftler vermuten, dass zum Beispiel bestimmte Infektionskrankheiten die Entstehung eines Typ-1-Diabetes fördern.3 Dazu gehören etwa Mumps, Masern, Röteln und Erkrankungen durch Coxsackie-Viren, welche unter anderem für eine Sommergrippe, die Hand-Mund-Fuß-Krankheit oder Bindehautentzündung verantwortlich sein können.3 Auch Giftstoffe und eine erbliche Veranlagung stehen in der Diskussion. Es gibt über 100 Diabetes-begünstigende Erbkonstellationen.3 Demnach ist das Risiko für Nachkommen von Menschen mit Diabetes höher, selbst an Diabetes mellitus Typ 1 zu erkranken.3

Wie äußert sich Typ-1-Diabetes?

Ist zu wenig oder gar kein Insulin mehr vorhanden, können die Körperzellen keinen Zucker aufnehmen und in Energie umwandeln. Stattdessen verbleibt dieser im Blut und sammelt sich dort an. Ohne Behandlung sind die Blutzuckerwerte deshalb dauerhaft erhöht.

Der Körper versucht, die Werte wieder zu senken, indem er Zucker mit dem Urin ausscheidet. Dadurch verliert er sehr viel Wasser. Um bei Kräften zu bleiben, baut der Organismus Fettreserven ab und wandelt sie in Energie um.

Symptome bei Typ-1-Diabetes

Die Beschwerden einer Diabetes-Erkrankung sind nicht immer gleich spürbar. Bei ausbleibender Behandlung treten sie manchmal bereits nach einigen Tagen auf, während es bei anderen Personen mehrere Wochen dauern kann. Häufige Symptome des Typ-1-Diabetes sind dann:4,5

  • häufiger Harndrang
  • starkes Durstgefühl
  • ausgeprägte Müdigkeit und Erschöpfung
  • Antriebsschwäche
  • Übelkeit und Schwindel
  • Gewichtsverlust
  • Sehstörungen
  • trockene Haut
  • schlechte Wundheilung
  • Infektionen im Genitalbereich

Die Diabetes-Symptome sind relativ vage, da sie auch auf andere Krankheiten schließen lassen können. Bestätigen lässt sich der Verdacht auf Diabetes mithilfe der Blutzuckertests, die der Arzt zur Diagnose nutzt. Ob ein Typ-1-Diabetes oder ein anderer Diabetes Typ vorliegt, lässt sich sicher nur durch einen Antikörper-Test ermitteln.

Mögliche Komplikationen des Typ-1-Diabetes

Ohne Behandlung mit ausreichender Menge an Insulin steigt der Blutzuckerspiegel beständig an, was sich ungünstig auf die Blutgefäße und das Herz-Kreislauf-System auswirkt. Es kann es zu einer gefährlichen Hyperglykämie (Überzuckerung) kommen. Betroffene leiden dann unter starkem Flüssigkeitsverlust, was sich außerdem in Symptomen wie Abgeschlagenheit, Wadenkrämpfen und Muskelschmerzen äußert.

Etwa fünf bis acht Prozent der Menschen mit Typ-1-Diabetes haben jährlich außerdem eine diabetische Ketoazidose (DKA, auch diabetisches Koma).6 Als Folge eines gestörten Fettsäurestoffwechsels sinkt der pH-Wert des Blutes. Die Übersäuerung (Azidose) geht mit Symptomen wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Atemproblemen und Bewusstseinstrübung einher und kann lebensbedrohlich sein.5

Aber auch mit Behandlung sind Komplikationen denkbar. Eine Hypoglykämie (Unterzuckerung) kann zum Beispiel entstehen, wenn zu viel Insulin wirksam ist – etwa aufgrund einer zu hohen Insulindosierung, einer ausgelassenen Mahlzeit oder ungewohnten körperlichen Aktivität. Dann fallen die Blutzuckerwerte stark ab, was sich in Symptomen wie Blässe, Schwitzen, Zittern, Herzklopfen, Nervosität, Kopfschmerzen und Heißhunger äußern kann.5

Diagnose und Verlauf: Typ-1-Diabetes im Alltag

Bei Verdacht auf einen Typ-1-Diabetes ist zur Diagnose ein Bluttest notwendig. Können Antikörper gegen Insulin oder das Bauchspeicheldrüsengewebe im Blut nachgewiesen werden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein Typ-1-Diabetes vorliegt: Etwa 90 Prozent der frisch Erkrankten tragen diese Antikörper in sich.7 Ein weiterer wichtiger  Messwert ist dabei das sogenannte Hämoglobin A1c (HbA1c).

Hinzu kommen wiederholte Blutzuckermessungen. Liegt der Zuckerwert in nüchternem Zustand über 125 und nicht-nüchtern über 200 Milligrammprozent (mg%), liegt ein Diabetes vor.7 Auch weitere Untersuchungen auf Begleit- oder Folgeerkrankungen sind sinnvoll, wie etwa erhöhte Cholesterinwerte oder Organschäden an Augen, Nieren, Blutgefäßen und dem Nervensystem.

Diabetes mellitus Typ 1 ist zwar noch nicht heilbar, dank moderner medizinischer Errungenschaften können Betroffene ihren Alltag aber fast ganz normal gestalten. Während früher häufig noch regelmäßige Insulinspritzen sowie streng geregelte Essenszeiten notwendig und bestimmte körperliche Aktivitäten tabu waren, ist die Therapie heute flexibler. Eine gewisse Sorgfalt und Disziplin sind von Menschen mit Typ-1-Diabetes aber dennoch gefordert.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Typ-1-Diabetes?

Damit der Blutzucker trotz Insulinmangels reguliert werden und der Stoffwechsel normal funktionieren kann, ist es sofort ab der Diagnose notwendig, den Körper mit Insulin von außen zu versorgen. Ein Typ-1-Diabetes lässt sich heute gut behandeln.

Betroffene müssen ihren Blutzuckerspiegel mehrmals täglich kontrollieren und in regelmäßigen Abständen Insulin zuführen. Dank einer Insulintherapie mit Insulin-Pens oder einer Insulinpumpe lässt sich die Behandlung größtenteils selbstständig umsetzen. Blutzuckermessgeräte, Apps und CGM-Systeme erleichtern den Alltag mit Diabetes und können die Therapie verbessern.

Die Behandlung ersetzt fehlendes Insulin im Körper und senkt so den Blutzucker. Dabei ist es wichtig, weder zu viel noch zu wenig Insulin zu verwenden. Zu beachten ist außerdem, dass der Blutzuckerwert auch davon abhängt, was Menschen mit Typ-1-Diabetes essen, trinken und wie viel sie körperlich aktiv sind.

Ziele der Diabetes-Behandlung sind:

  • Blutzuckerwerte langfristig kontrollieren
  • Unterzuckerung verhindern
  • Körpergewicht normal halten
  • körperliche Aktivität ermöglichen
  • diabetesgerechte Ernährung erlernen

Außerdem soll die Therapie Begleit- und Folgeerkrankungen sowie Komplikationen vermeiden.

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Quellen

1Was ist Typ-1-Diabetes? » Typ-1-Diabetes » Krankheiten » Internisten im Netz », Internisten im Netz, Berufsverband Deutscher Internisten e.V., 18.08.17, siehe https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/typ-1-diabetes/was-ist-typ-1-diabetes.html [Zuletzt abgerufen am 08.07.21].

2 Diabetesprävention, Diabetesnetz Deutschland, siehe https://www.diabetesnetz.info/diabetes/ [Zuletzt abgerufen am 08.07.21].

3Ursachen & Risikofaktoren » Typ-1-Diabetes » Krankheiten » Internisten im Netz »,  Internisten im Netz, Berufsverband Deutscher Internisten e.V., 18.08.17, siehe https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/typ-1-diabetes/ursachen-risikofaktoren.html. [Zuletzt abgerufen am 08.07.21].

4Diabetes Typ 1: Symptome, Folgen und Behandlung, gesund.bund.de, Bundesministerium für Gesundheit (BMG), siehe https://gesund.bund.de/diabetes-typ-1 [Zuletzt abgerufen am 08.07.21].

5Symptome & Komplikationen » Typ-1-Diabetes » Krankheiten » Internisten im Netz »,  Internisten im Netz, Berufsverband Deutscher Internisten e.V., 18.08.17, siehe https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/typ-1-diabetes/symptome-komplikationen.html [Zuletzt abgerufen am 08.07.21].

6 Fath, R.: Ketoazidosen treffen die Patienten oft „aus heiterem Himmel“. Info Diabetologie, 11(3), 44, 2017, https://doi.org/10.1007/s15034-017-1095-1.

7 Untersuchungen & Diagnose » Typ-1-Diabetes » Krankheiten » Internisten im Netz », Internisten im Netz, Berufsverband Deutscher Internisten e.V., 18.08.17, siehe https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/typ-1-diabetes/untersuchungen-diagnose.html [Zuletzt abgerufen am 08.07.21].
 

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