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Vegan liegt voll im Trend. Doch eignet sich der komplette Verzicht auf tierische Erzeugnisse auch für Menschen mit Diabetes? Hier gibt‘s die wichtigsten Fakten zum Thema vegane Ernährung bei Diabetes.
Ob aus Protest gegen grausame Bedingungen bei der Tierhaltung, inspiriert vom neuesten Fleisch-Skandal im Supermarkt oder einfach aus gesundheitlichen Gründen: Der vegetarische Lebensstil ist weit verbreitet und lässt sich auch mit Diabetes gut vereinbaren.
Auch die verschärfte Version, die vegane Ernährung, kommt jetzt immer mehr in der Mitte der Gesellschaft an. Nicht nur Fleischprodukte, sondern auch alle anderen tierischen Erzeugnisse sind vom Speiseplan gestrichen: Eier, Honig, sämtliche Milchprodukte oder auch Gummibärchen mit Gelatine.
Gemüse, Salat und frisches Obst: Vegane Ernährung mit diesen Hauptbestandteilen ist prinzipiell sehr gesund. Vegane Rezepte enthalten aber oft auch zahlreiche fette und süße Zutaten und sind zudem sehr kohlenhydratreich – und damit tendenziell problematisch bei Diabetes. Im Prinzip gilt hier dasselbe wie bei jeder Art von Ernährung: Um den Blutzuckerspiegel im verträglichen Rahmen zu halten, sollten Sie Vollkornprodukte wählen und diese mit Gemüsesorten kombinieren, die viel Eiweiß enthalten. Über pflanzliche Öle, Nüsse oder Ölsamen, wie Kürbis- und Sonnenblumenkerne, kann der Körper gesunde Fette aufnehmen.
Wer in die vegane Ernährung einsteigt, sollte sich darüber bewusst sein, dass zumindest zu Beginn mehr Zeit und Aufwand für die Auswahl und Zubereitung der Lebensmittel notwendig ist. Nicht nur, weil es ja nach wie vor schmecken sollte (das kann es!), sondern weil eine zu geringe Zufuhr an Eiweiß, Eisen, Kalzium oder Jod zu Mangelerscheinung führen kann.
Durch bewusstes Kombinieren und Zubereiten pflanzlicher Lebensmittel lassen sich aber all diese Inhaltsstoffe auch vegan auf den Teller und in den Organismus bringen. Gute Eisenquellen sind zum Beispiel Nüsse oder Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen, weiße Bohnen oder Soja. Da der Organismus das Eisen aus pflanzlicher Nahrung nicht so gut aufnehmen kann wie das aus tierischen Produkten, ist es empfehlenswert, zusätzlich gezielt Ascorbinsäure (Vitamin C) zu sich zu nehmen. Dadurch können Sie die Eisenaufnahmefähigkeit auf das 2- bis 4-Fache steigern.
Für genügend Kalzium können unter anderem grünes Gemüse wie Grünkohl oder Brokkoli sowie Hülsenfrüchte, Sesamsamen oder Haselnüsse sorgen. Alles in allem: Mit ein wenig Routine ist veganes Einkaufen und Kochen kein größerer Aufwand als bei einer konventionellen Ernährung.
Lediglich das Vitamin B12 kann der Körper durch vegane Ernährung nicht in ausreichender Menge aufnehmen. Daher ist die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit B12 unbedingt empfehlenswert – ein Vitamin-B12-Mangel kann langfristig sehr ernste gesundheitliche Folgen haben.
Das Diabetes-Risiko verringert sich Studien zufolge bei veganer Ernährung um die Hälfte. Zudem scheint es bei Typ-2-Diabetes möglich, durch vegane Ernährung die Medikation zu reduzieren. Langzeitstudien, die den Effekt veganer Ernährung bei Menschen mit Diabetes untersuchen, gibt es derzeit jedoch noch nicht.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt weiterhin eine ausgewogene Mischkost, um optimale Blutzuckerwerte zu erreichen – allerdings gelten die Empfehlungen der DGE für die Ernährung bei Diabetes in jüngster Zeit zumindest als relativ konservativ.
Unterm Strich kann man also festhalten, dass aktuell nichts gegen eine vegane Ernährung bei Diabetes zu sprechen scheint. Die Indizien, dass diese positive Effekte haben kann, häufen sich sogar.
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