Dawn-Syndrom: Schlafstörung bedingt durch Zucker
Als Dawn-Syndrom oder auch Dawn-Phänomen wird ein Anstieg der Blutzuckerwerte während der frühen Morgenstunden bezeichnet. „Dawn“ stammt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „Morgengrauen“. Die Bezeichnung rührt daher, dass der menschliche Körper in dieser Zeit weniger Insulin und mehr Glukagon produziert.14
Das Hormon Glukagon gilt als Gegenspieler des Insulins und setzt den in der Leber gespeicherten Zucker frei. Menschen ohne Diabetes haben damit kein Problem, ihr Körper kann gegensteuern. Bei Menschen mit Diabetes ist die Insulin-Antwort hingegen gestört und ihr Nüchternblutzucker steigt an. Auch Wachstumshormone können für diesen Anstieg der Werte verantwortlich sein. Daraus resultierende Überzuckerungen sind oft für Schlafstörungen verantwortlich.14 Das beeinträchtigt sowohl die Schlaf- als auch Lebensqualität von Menschen mit Diabetes.
Grundsätzlich hängt die Schlafqualität eng mit dem Blutzuckerspiegel zusammen: Ist der Blutzuckerspiegel zu hoch, beeinträchtigt das den Schlaf, weil Sie Durst bekommen und unbedingt auf die Toilette müssen.15 Leiden Sie unter Schlafproblemen, kann das den Glukose-Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht bringen. Die Folge sind Schwankungen des Blutzuckers und Zellen sprechen schlechter auf das Insulin an.
Was ist Insulin?
Das Dawn-Syndrom ist weit verbreitet – vor allem bei Jugendlichen in der Pubertät führt es zu einem hohen Nüchternblutzucker.14 Mithilfe einer Insulinpumpe lassen sich zeitgenau höhere Mengen des Hormons abgeben. Damit gelingt es, Glukosewerte auch nachts im gewünschten Bereich zu halten beziehungsweise in den Zielbereich zurückbringen.
Um zu verhindern, dass der Blutzucker nachts stark ansteigt und um Schwankungen vorzubeugen, kann Ihnen womöglich eine kleine Mahlzeit vor dem Schlafengehen helfen. Achten Sie bei Ihrem Snack auf folgende Dinge:14
- Viel Eiweiß
- Ungesättigte Fette
- Möglichst wenig Kohlenhydrate
Hierfür eignen sich folgende Lebensmittel:14
- Gekochtes Ei
- Nüsse und Samen (eine Handvoll)
- Gemüse
- Avocado
- Gegarte Hülsenfrüchte (eine kleine Portion)
- Ungesüßte und fettarme Milchprodukte wie Joghurt oder Quark
Versuchen Sie, die kleine abendliche Mahlzeit Schritt für Schritt in Ihr Essverhalten zu integrieren und beobachten Sie, wie Ihr Körper reagiert. Probieren Sie unterschiedliche Snacks und finden Sie heraus, mit welchen Lebensmitteln sich die Nacht erholsam gestalten lässt.