Symptome der Diabulimie
Manchmal essen Menschen aus Langeweile, Kummer oder Stress und nicht, weil sie hungrig sind. Dadurch nehmen sie zwar zwangsläufig zu viel oder die falschen Dinge zu sich, aber es liegt noch keine Essstörung vor. Erst wenn die psychische Komponente dauer- oder zwanghaft überwiegt, ist das gesunde Essverhalten gestört. Dazu gehören beispielsweise Personen, die tagsüber immer wieder an Essen und ihr Gewicht denken. Sie achten penibel auf den Fett- und Kaloriengehalt ihrer Speisen, wiegen sich jeden Tag oder reduzieren ihre Nahrungsmenge. In allen Fällen sind das Indizien für ein gestörtes Verhältnis zum Essen.2
Da es sich bei der Diabulimie, wie auch bei Bulimie oder anderen Essstörungen, um ein schambehaftetes Thema handelt, ist bei Menschen mit Diabetes eine hohe Dunkelziffer wahrscheinlich. Symptome oder Verhaltensweisen sollten daher bei Ihnen oder Angehörigen rechtzeitig erkannt und ernst genommen werden. Zu solchen Anzeichen können gehören:3
- Gewichtsverlust
- Fernbleiben von Kontrollterminen oder Verheimlichen von Blutzuckerwerten und Behandlungsmaßnahmen gegenüber Ärzt:innen/Angehörigen
- Zu hohe Blutzuckerwerte (erhöhter HbA1c-Wert)
- Ständige Kalorienminimierung (Diäten, exzessiver Sport, Kalorienzählen, wenig Nahrung)
- Unzufriedenheit mit dem Körper oder Gewicht
- Durst und häufiges Urinieren
- Eingeschränkte Leistungsfähigkeit
- Haarausfall und Hautprobleme
Bei weiblichen Betroffenen kann zudem das Ausbleiben der Menstruationsblutung einen Hinweis auf die Essstörung geben. Das passiert, weil der Körper bei einem geringen Fettanteil nicht mehr ausreichend Hormone für einen Eisprung produziert.4
Wichtig!
Wenn Sie sich Sorgen machen, dass Sie oder eine Person aus Ihrem Umfeld möglicherweise von Diabulimie betroffen ist, suchen Sie das Gespräch in einer Beratungsstelle oder bei den behandelnden Ärzt:innen.