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Die Insulinpumpentherapie bringt in Sachen Sport und Bewegung erhebliche Vorteile mit sich. Sie haben viele Möglichkeiten, Ihren Insulinbedarf an die körperliche Aktivität anzupassen – es gibt aber naturgemäß auch etliches zu beachten.
Durch Bewegung steigt die Insulinempfindlichkeit der Muskelzellen und der Insulinbedarf sinkt. Wie stark, hängt von Faktoren wie Dauer und Intensität der Bewegung, von Zeitpunkt, Art und Dosis der letzten Insulingabe und vom Blutzuckerwert und Trainingszustand ab.
Sport, Blutzuckerwerte und die Basalrate
Dieser höheren Insulinempfindlichkeit können Pumpenträger mit einer Senkung der Basalrate begegnen – ansonsten riskieren sie Unterzuckerungen.
Vor Beginn der körperlichen Aktivität sollte immer der Blutzucker gemessen bzw. per CGM der Glukosewert überprüft werden. Liegt der aktuelle Wert unter 160 mg/dl (8,9 mmol/l), besteht die Gefahr von Hypoglykämien während des Sports. Dann sollte vor dem Sport der Blutzucker mit zusätzlichen KE über diesen Wert angehoben – oder die Basalrate entsprechend prozentual gesenkt werden. Der Prozentsatz der Absenkung hängt von der Art, Dauer und Intensität der sportlichen Aktivität ab.
Liegt der Blutzucker über 250 mg/dl (13,9 mmol/l) bzw. bei Pumpenträgern über 200 mg/dl (11,1 mmol/l), ist unbedingt ein Azetontest notwendig. Ist er positiv, liegt ein Insulinmangel mit einer Ketoazidose vor. Dann darf auf keinen Fall Sport getrieben werden.
Faustregeln für Sport mit der Insulinpumpe
Bei kurzzeitiger Belastung (ca. eine Stunden) kann der verminderte Insulinbedarf über zusätzliche KE ausgeglichen werden. Bei längerer Belastung (drei bis vier Stunden) empfiehlt es sich, Basalrate zu senken:
Bei einer längeren Belastung ab einer Stunde reduzieren Sie die Basalrate für diese Zeitspanne auf rund 70%. Bei Normalinsulin beginnen Sie mit dieser Senkung etwa 1 bis 2 Stunden vorher, bei einem kurz wirksamen Insulinanalogon eine halbe Stunde vorher. Bei einer ganztägigen Belastung, z.B. durch einen Beruf mit körperlicher Arbeit, reduzieren Sie die Basalrate auf ca. 50%. Der erhöhte Energiebedarf sollte durch zusätzliche KE gedeckt werden und die Senkung der Basalrate um 50 Prozent sollte dann auch während der folgenden Nacht beibehalten werden.
Nach der körperlichen Belastung ist der Insulinbedarf noch einige Zeit niedriger, denn der Muskel versucht, seine Zuckerdepots dadurch aufzufüllen, dass er viel Zucker aus dem Blut aufnimmt (Muskel-Auffülleffekt). Deshalb: Häufiger den Blutzucker kontrollieren und die Insulinzufuhr verringern und/oder zusätzliche KE zu sich nehmen. Der Muskel-Auffülleffekt kann mehrere Stunden, im Extremfall sogar Tage dauern.
Es ist auch möglich, dass die Glukosewerte durch den Sport unerwartet steigen: Bei Sportarten mit sehr hoher Belastung zum Beispiel Wettkämpfe, aber auch durch Stresshormone. Auf solche Anstiege sollten dann mit entsprechenden Boli reagiert werden.
In der Regel ist es kein Problem, die Pumpe für eine drei bis vier Stunden (Normalinsulin) bzw. ein bis zwei Stunden (Analoginsulin) abzulegen. Kontrollieren Sie dann unbedingt Ihren Blutzucker alle ein bis zwei Stunden.