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Abwechslungsreiches Essen auf Tellern: Die richtige Ernährung bei Diabetes kann lecker sein.

Ernährung bei Diabetes: Ausgewogen und genussvoll

Sie leben mit Diabetes und sind unsicher, wie Sie die Lebensmittelauswahl gestalten können? Sie gehen davon aus, dass die Ernährung bei Diabetes mit vielen Einschränkungen verbunden ist? Wir haben gute Nachrichten: Es darf schmecken und Sie müssen auf nichts verzichten.

Ernährung bei Diabetes geschmackvoll gestalten

Die Ernährung bei Diabetes können Sie individuell auf Vorlieben und Verträglichkeiten anpassen. An dieser Stelle ist die Diabetes-Therapie mit Blick auf die Lebensmittelauswahl und das Essverhalten deutlich weiter und freier als noch vor einigen Jahren. Spezielle Diabetes-Lebensmittel gehören genauso der Vergangenheit an wie feste Uhrzeiten, fixe Regeln oder gar Verbote.

Als Person mit Diabetes, egal ob Typ 1 oder 2, dürfen Sie Ihre Mahlzeiten genießen. Sie sollten lernen, auf die Signale Ihres Körpers zu hören und diese zu deuten. Wie auch bei Menschen ohne Diabetes sind alle Lebensmittel erlaubt. Doch es ist wichtig, Maß zu halten und die Basis der Ernährung bei Diabetes ausgewogen, bunt und gesund zu gestalten. In Verbindung mit einem aktiven, bewegten Lebensstil haben Sie so die Chance, Ihre Blutzuckerwerte in den Griff zu bekommen.

Zehn Regeln für gesunde Ernährung

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) hat auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse zehn Regeln für eine vollwertige Ernährung erstellt und regelmäßig aktualisiert.1 Sie geben eine Orientierung, wie Sie Ihren Speiseplan ausgewogen gestalten können, und gelten auch für die Ernährung bei Diabetes:1

  1. abwechslungsreiche Lebensmittel verwenden
  2. viel Gemüse und Obst (fünf Portionen pro Tag)
  3. Vollkornprodukte bevorzugen
  4. Fleisch und Fisch nur in Maßen essen
  5. möglichst pflanzliche Fette nutzen
  6. Zucker und Salz sparsam einsetzen
  7. 1,5 Liter pro Tag trinken (hauptsächlich Wasser)
  8. Speisen schonend zubereiten
  9. bewusst essen und genießen
  10. ausreichend bewegen und Körpergewicht im Blick behalten

Der Genuss stellt hier einen zentralen Punkt dar und das darf auch bei der Ernährung von Menschen mit Diabetes genauso bleiben. Doch es gibt Lebensmittel, durch deren Verzehr Sie Ihre Gesundheit positiv beeinflussen können und solche, die eher in Maßen in die Ernährung bei Diabetes einfließen sollten. Spezielle Diabetes-Lebensmittel gibt es seit der angepassten Diätverordnung von 2010 nicht mehr, da sie keine Vorteile mit sich brachten und eher teuer waren.2

Einfluss der Ernährung auf verschiedene Diabetes-Typen

Für eine gute Behandlung der am häufigsten vorkommenden Diabetes-Typen 1 und 2 ist eine gesunde Ernährung förderlich.3 Wenn Sie wissen, wie sich verschiedene Speisen auf Ihren Blutzucker auswirken, trägt das zu Ihrem Wohlbefinden bei. Ziel ist es, dauerhaft einen normalen Blutzuckerwert zu halten.

Ungesunde Ernährung stellt einen Risikofaktor für Typ-2-Diabetes dar.4 Achten Sie daher auf einen ausgewogenen Speiseplan und verzichten Sie eher auf Limonaden, Fertiggerichte sowie fetthaltige Produkte wie Croissants und Salami. Eine eiweißreiche Ernährung kann vermutlich positive Effekte für Menschen mit Typ-2-Diabetes haben. Nur bei Nierenproblemen müssen Sie gemeinsam mit Ihrem medizinischen Fachpersonal genauer auf die tägliche Eiweißzufuhr achten. Versuchen Sie zusammen mit Ihrem Diabetesteam Ihre Essgewohnheiten anzupassen. Möglicherweise verlieren Sie durch eine gut eingestellte Ernährung sogar Gewicht und kommen ohne Diabetes-Medikamente aus.

Menschen mit Typ-1-Diabetes müssen den vorhandenen Insulinmangel, angepasst an ihre Mahlzeiten, ausgleichen. Eine durch komplexe Kohlenhydrate (zum Beispiel Vollkornprodukte) bestimmte Ernährung kann einen stabilen Blutzuckerwert unterstützen. Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Kohlenhydrataufnahme, indem Sie lernen, mit Broteinheiten und der BE-Tabelle umzugehen. Spezielle Ernährungsschulungen helfen bei der Umstellung und geben relevante Informationen.

Ballaststoffe und komplexe Kohlenhydrate

Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Gemüse, ausgewählte Obstsorten, Nüsse und Samen stellen die Basis der ausgewogenen Ernährung bei Diabetes dar. Ein Vorteil ist, dass Menschen sie ganz automatisch gründlicher kauen.

Das hat den positiven Effekt, dass im Mundspeichel enthaltene Enzyme bereits mit der Kohlenhydratverdauung beginnen können. Daraufhin verweilen sie für eine längere Zeit im Magen-Darm-Trakt, da die enthaltenen komplexen Kohlenhydrate erst einmal aufgespaltet werden müssen, bevor sie als Einfachzucker in die Blutbahn übergehen. Auf diese Weise kommt es zu einem langsamen und weniger stark ausgeprägten Blutzuckeranstieg, wodurch auch die benötigte Menge an Insulin moderat bleibt.

Der glykämische Index zeigt an, wie schnell der Blutzuckerspiegel durch bestimmte Lebensmittel ansteigt. So können Menschen mit Diabetes zum Beispiel Lebensmittel mit Kohlenhydraten besser einordnen. Außerdem lässt sich erkennen, was man bei Diabetes eher nicht oder nur in Maßen essen sollte.

Alltagstaugliche Tipps für die Ernährung bei Diabetes

Vielleicht fragen Sie sich, was man bei Diabetes nicht essen sollte. Als Mensch mit Diabetes sind Sie hinsichtlich Ihrer Ernährung nicht an eine bestimmte Kostform gebunden. Ob Mittelmeerküche, vegetarisch oder vegan – es gibt keine rigiden Einschränkungen oder Verbote. Sie können die Ernährung bei Diabetes ganz nach Ihren Vorstellungen gestalten, wenn Sie dabei auf Ihren Körper hören und die folgenden Tipps berücksichtigen :

  • Nehmen Sie eine individuelle Ernährungsberatung bei Ihrem Diabetesteam in Anspruch.
  • Protokollieren Sie für einige Tage Ihr Essverhalten.
  • Welches Obst bei Diabetes ist empfehlenswert? Wählen sie am besten Sorten mit hohem Ballaststoff- und Wassergehalt wie Beeren oder Äpfel.5
  • Verzehren Sie Süßigkeiten nur in Maßen und wenn, dann im Idealfall direkt im Anschluss an eine Mahlzeit.
  • Trinken Sie zuckerfreie Getränke.
  • Genießen Sie alkoholische Getränken sehr maßvoll oder vermeiden Sie sie ganz. Die im Alkohol enthaltenden schnellen Kohlenhydrate lassen den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen und auch zügig wieder abfallen. Für Menschen mit Diabetes können gefährliche Unterzuckerungen auftreten.
  • Achten Sie darauf, dass Ihre Abendmahlzeit einen Anteil komplexer Kohlenhydrate enthält.
  • Fällt Ihr Blutzucker über Nacht stark ab, so kann eine kleine Mahlzeit kurz vor dem Zubettgehen helfen.
  • Gestalten Sie Ihren Alltag aktiv und achten Sie neben der Ernährung bei Diabetes auf ein individuell passendes Maß an Ausdauer- und Kraftsport.
  • Halten Sie Ihr Körpergewicht im Normalbereich.

Nutzen Sie die Chance: Lernen Sie, die Signale Ihres Körpers zu deuten und lenken Sie den Fokus auf die genussvolle Gestaltung der Ernährung bei Diabetes.

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Quellen

1Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE, Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V., siehe https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/10-regeln-der-dge/ [Zuletzt abgerufen am 1.07.2021].

2Diabetiker-Lebensmittel sind vom Tisch, Presseinformation, Deutsche Gesellschaft für Ernährung, 04.12.12, siehe https://www.dge.de/presse/pm/diabetiker-lebensmittel-sind-vom-tisch/ [Zuletzt abgerufen am 1.07.2021].

3 Schoppe, C.: Ernährung bei Diabetes mellitus, Techniker Krankenkasse, 21.02.20, siehe https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/diabetes/ernaehrung-bei-diabetes-mellitus-2015400 [Zuletzt abgerufen am 1.07.2021].

4Wie hoch ist mein Risiko für Diabetes Typ 2? diabinfo Das Diabetesinformationsportal des Helmholtz Zentrum München Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), siehe https://www.diabinfo.de/vorbeugen/bin-ich-gefaehrdet/wie-hoch-ist-mein-risiko-fuer-typ-2-diabetes.html [Zuletzt abgerufen am 1.07.2021].

5Ernährung: Diabetiker sollen auch bei Obst auf Zucker achten!, Ärzte Zeitung online, 16.09.20, siehe https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Diabetiker-sollen-auch-bei-Obst-auf-Zucker-achten-412922.html [Zuletzt abgerufen am 1.07.2021].

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